Social Media ist eine Welt voller Trends und Meinungen der unterschiedlichsten Menschen. Besonders im Marketing ist es wichtig die Entwicklungen und Ansichten der eigenen Zielgruppe im Blick zu behalten, um auf Veränderungen reagieren zu können. Mit dem Social Media Monitoring schaffst Du es, zu verstehen, was Deine Zielgruppe will.
Nur wenn Du Deine Zielgruppe verstehst, kannst Du wirklich effektive Marketing-Kampagnen aufsetzen und die Profile Deiner Social-Media-Kanäle mit erfolgreichem Content bespielen. Was Social Media Monitoring ist und wie Du es für Dein Marketing einsetzen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
1. Definition: Social Media Monitoring
Das Social Media Monitoring umfasst sämtliche Handlungen, mit denen Informationen über die relevante Zielgruppe, Mitbewerbern und Meinungsbildnern im Netz gefunden und zusammengefasst werden. Besonders an Trendthemen und Meinungen über das eigene Unternehmen oder die Konkurrenz sind dabei von höchster Bedeutung.
Unternehmen erstellen hierfür eine Liste mit relevanten Schlagworten. Der Name des eigenen Unternehmens, Markennamen, Mitbewerber und Wörter, die in Verbindung mit den eigenen Produkten oder Dienstleistungen stehen, sind für diese Liste interessant. Nach diesen Keywords werden die sozialen Medien, sowie Blogs, Foren oder Bewertungsportale durchsucht.
So können Diskussionen und Meinungsbilder der Zielgruppe aufgefangen werden. Dadurch erhalten Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, denn nun können sie Paid- und Organic-Content an die Stimmung im Netz anpassen. Auch die gefürchteten Shitstorms können frühzeitig erkannt und verhindert werden.
Das Social Media Monitoring wird kontinuierlich durchgeführt, um ein möglichst genaues Bild der Zielgruppe zu erhalten. Zeitnah erfährt ein Unternehmen nur auf diese Weise, ob ein neuer Trend im Anmarsch ist oder eine problematische Diskussion entfacht.
Um schnelle und automatische Benachrichtigungen über relevante Ereignisse im Netz zu erhalten, gibt es Social Media Monitoring Tools. Es gibt sowohl kostenlose Einsteiger-Tools als auch kostenpflichtige Profi-Tools. Diese Werkzeuge erleichtern die Beobachtung und Auswertung der gesammelten Beiträge ungemein.

2. Dein Leitfaden für Social Media Monitoring
2.1 Verfolge ein klares Ziel
Der erste Schritt im Monitoring ist die Zielsetzung. Auch bei der Beobachtung von Zielgruppe und Mitbewerbern kannst Du nicht einfach drauf los suchen. Mit dieser „Strategie“ erhältst Du nur ein stichprobenartiges Bild vieler verschiedener Bereiche des Monitorings. Um ein aussagekräftiges Bild zu bekommen, solltest Du Dir also klare Ziele setzen und nur diese verfolgen.
Ein mögliches Ziel des Social Media Monitoring ist zum Beispiel das Verbessern von Produkten oder dem Kundenservice. Hierzu ist es sinnvoll in allen relevanten Foren, Blogs und Kanälen nach Schlagwörtern zu suchen, die service- oder produktrelevant sind.
Expertentipp:
Keywords, wie „kaputt“, „funktioniert nicht“ oder „Hilfe“, im Zusammenhang mit dem Namen der Marke oder des Produkts, können Dir helfen Probleme am Produkt festzustellen und dementsprechend zu verbessern.
Mit Hashtags, die bei Deiner Zielgruppe besonders beliebt sind, kannst Du Deine Werbebotschaften verbessern. Um solche Hashtags zu identifizieren, ist es hilfreich zu schauen, welchen Hashtags Personen der Zielgruppe folgen oder welche sie selbst häufig nutzen.
Du willst relevante Influencer finden? Auch hierfür kannst Du die alle nötigen Infos den Profilen Deiner Zielgruppe entnehmen. Welchen Influencern folgen diese bereits? Auch die Suche per Keyword kann sinnvoll sein. Suche dazu im Suchfeld der jeweiligen Plattform nach Begriffen wie „Fitness“, „Gaming“ oder „Beauty“. Häufig werden bei einer solchen Suche auch beliebte Profile angezeigt.
2.2 Mit Wissen einen Wettbewerbsvorteil schaffen
Das Social Media Monitoring kann Deinem Marketing sehr zugute kommen. Und zwar auch dem Marketing außerhalb der sozialen Medien. Wenn Du die Interessen und Wünsche Deiner Zielgruppe kennst, kannst Du dieses Wissen in alle Werbemittel einfließen lassen oder es im Herstellungsprozess eines neuen Produktes nutzen. In jedem Fall profitiert das gesamte Marketing von diesem Wissen.
Wie Produkte, Marken, Service oder sogar das Unternehmen selbst bei der Zielgruppe ankommen, lässt sich ebenfalls durch gezieltes Monitoring herausfinden. Solche Stimmungsbilder setzen sich durch Erfahrungsberichte, Bewertungen und Diskussionen im Netz zusammen. Zur Image-, Servie- oder Produktverbesserung eignet sich diese Methode besonders gut.
Auch Deine Mitbewerber kannst Du im Auge behalten. Was nutzen Sie für Strategien und wie gut funktionieren diese? Welche Meinung hat die Zielgruppe über die Konkurrenz? Du kannst dadurch herausfinden, welche Stärken Deine Mitbewerber besitzen – und auch welche Schwächen. Mit diesem Wissen kannst Du Abläufe und Produkte gezielt verbessern und Dir einen Wettbewerbsvorteil sichern.
Das Beobachten von Diskussionen und Meinungen kann wunderbar für die Marktforschung genutzt werden. Unter realen Bedingungen erhältst Du Einblick in die authentischen Wünsche und Interessen der (potenziellen) Kunden. Auch Feedback und Kritik von Personen, die Deine Produkte und Marken bereits genutzt haben, findest Du dort.

Beliebte Trends und Themen kommen ebenfalls zum Vorschein. Mit diesem Wissen ist es wiederum einfacher, die richtigen Meinungsführer zu diesen Trendthemen zu finden. Auch News und Themen die direkt mit Deinem Unternehmen in Verbindung stehen, behältst Du mit dem Monitoring im Auge und kannst negativen Schlagzeilen gezielt entgegenwirken.
Prävention und Deeskalation sind ebenfalls mittels Monitorings möglich. Shitstorms beginnen oft als kleine Auseinandersetzungen. Wenn Du weißt, welche Personen oder Personengruppen bergen ein besonders großes Potential einen solchen Shitstorm zu beginnen? Und welche Plattformen nutzen diese Personen dafür?
Mit diesen Fragen im Hinterkopf kannst Du die sozialen Medien beobachten und im Notfall, oder besser noch bevor es einen Notfall gibt, eingreifen. Bestimmte Tools halten dich dafür auf dem Laufenden und benachrichtigen Dich, sobald ein neuer, relevanter Beitrag auftaucht.
Monitoring ist primär die Beobachtung bestimmter Personen, Personengruppen oder Unternehmen in den sozialen Medien. Mit bestimmten Zahlenwerten werden diese Beobachtungen erfasst. Die Anzahl aller Beiträge zu einem bestimmten Keyword, die Interaktionsrate oder die Weiterempfehlungsbereitschaft (auch Image-Wert) sind nur einige dieser Werte.
Die Zahlen und Daten, die bei der Beobachtung entstehen, müssen jedoch anschließend analysiert werden, um die richtigen Handlungen aus ihnen abzuleiten. Sowohl bei der Beobachtung als auch bei der anschließenden Analyse, können Monitoring-Tools hilfreich sein. Die kleinen Helfer erleichtern und beschleunigen viele Arbeitsschritte und sind daher für viele Marketer ein fester Bestanteil des Monitoring-Prozesses.
3. Nutze Monitoring Tools
Ohne die richtigen Werkzeuge wäre das Social Media Monitoring mühselig und sehr zeitaufwändig. Viele Arbeitsschritte werden von ihnen automatisch durchgeführt. Was Du mit diesen Wunderwerkzeugen erreichen kannst und welche Tools besonders empfehlenswert sind, erfährst Du jetzt.

3.1 Die Anforderungen an ein gutes Monitoring-Tool
Monitoring-Tools bringen Struktur in den Irrgarten der Online-Diskussionen. Sie filtern Gespräche, die bestimmte Keywords enthalten und können Dich bei auffälligen Aktivitäten im Netz benachrichtigen. Außerdem können sie die wichtigsten Kennzahlen in Echtzeit im Interface zeigen und Berichte aller relevanten Daten zusammenstellen.
Besonders wichtig sind daher die Keywords, nach denen das Tool die sozialen Medien durchforsten soll. Diese müssen sehr präzise gewählt werden. Möchtest Du zum Beispiel eine Krise frühzeitig erkennen, solltest Du Schlagwörter nutzen, die auf große Unzufriedenheit Deiner Kunden hindeutet. Bei einem Fast-Food Lieferdienst könnten solche Keywords „Verspätung“, „kalt“ oder „Schimmel“ lauten.
Auch wenn bereits eine Krise, wie etwa ein Shitstorm, eingetreten ist, kannst Du etwas für Dein Monitoring Tool daraus lernen. Schreibe Dir die wichtigen Stichworte der Krise auf, um sie in die Keyword-Liste des Tools aufzunehmen.
Um Übersicht schaffen zu können, muss das Monitoring-Tool selbst an die Bedürfnisse des Nutzers anpassbar sein. Es muss nicht nur alle relevanten Kanäle abdecken, auch das Dashboard muss konfigurierbar sein. Nur so kann der Nutzer stets alle für ihn wichtigen Informationen anzeigen und alle unwichtigen ausblenden lassen.
Willst Du das Tool zur Prävention von Krisen nutzen, dann muss es unbedingt eine Alarmfunktion besitzen, die Dich möglichst in Echtzeit über relevante Kommentare und Beiträge informiert. Dabei ist es sinnvoll ein Tool zu wählen, das eine große Menge an Quellen für die Suche nach kritischen Diskussionen abdeckt. Diese sind jedoch meist kostenpflichtig.
Ebenfalls sollte das Tool nach den Richtlinien der DSGVO handeln. Andernfalls kann es sein, dass die erhobenen Daten der Nutzer im Netz nicht legal verarbeitet werden.
Expertentipp:
Stehen die Server des Monitoring-Tools in Deutschland, kannst Du davon ausgehen, dass dieses sich an die Datenschutz-Grundverordnung hält.
3.2 Die besten Monitoring-Tools für den Einstieg
Im Internet werden zahlreiche Tools angeboten, die Dich beim Monitoring unterstützen sollen. Unter all diesen hilfreichen Werkzeugen das Richtige zu finden, hört sich nicht umsonst schwierig an. Um Dir die Suche etwas zu erleichtern, haben wir Dir eine Liste mit Monitoring-Tools zusammengestellt, die mehrere oder alle der oben genannten Kriterien erfüllen.
Google Alert: Wie der Name bereits vermuten lässt, benachrichtigt Google Alert seine Nutzer, wenn bestimmte Keywords in Blogs, Foren oder auf News-Seiten erwähnt werden. Als Quelle verwendet das Tool nur Seiten, die über die Google-Suchmaschine auffindbar sind. Die Benachrichtigungen selbst werden per Mail an den Nutzer geschickt.
Social Searcher: Dieses Werkzeug bietet bis zu 100 kostenlose Suchanfragen pro Tag. Die gefundenen Beiträge, die das entsprechende Keyword enthalten, werden optisch ansprechend präsentiert und können sogar gefiltert werden. Auch die Quellenabdeckung des Gratis-Tools lässt sich sehen.
Boardreader: Das kostenlose Tool wird zum Monitoring von Internetforen eingesetzt. Mit diversen Filtern und Einstellungen und einer brauchbaren Quellenabdeckung behältst Du relevante Themen und Diskussionen Deiner Zielgruppe im Blick. Die Ergebnisse Analysieren und Bewerten muss der Nutzer jedoch selbst.
Tweetdeck: Mit diesem Monitoring-Tool kannst Du Twitter-Beiträge beobachten. Eine Echtzeit-Darstellung der Beiträge und eine individuell anpassbare Ansicht sind neben der Suchfunktion auch Teil des Twitter-Tools. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit direkt in der Anwendung Tweets zu veröffentlichen.
Buzzsumo: Mit Buzzsumo findest Du Content, der für Deine Zielgruppe relevant ist. Du kannst neue Themen und aktuelle News tracken, Nachforschungen anstellen und alles auf einem Monitor überwachen. Gleichzeitig kannst Du wichtige Meinungsführer finden und Kontakt mit ihnen aufnehmen. Ab 72 Euro pro Monat kannst Du das umfangreiche Content-Tool nutzen.