Kaum ein Tag scheint zu vergehen, an dem SEO (Search Engine Optimization) nicht mit einem neuen Konzept die Marketingwelt erschüttert. Was sind SERP, oder SERPs, und warum sind sie für SEO so wichtig? In diesem Artikel erklären wir dir, was das Akronym bedeutet.

1. SERP ‒ eine Definition
SERP steht für Search Engine Result Page (dt. Suchmaschinenergebnis) und bezeichnet die Webseiten, die aufscheinen, wenn User Suchanfragen in Suchmaschinen eingeben. SERP Nummer 1 ist die erste Seite der Suchanfrage, die die am besten passenden Treffer beinhaltet.
Im folgenden Bild sehen wir, dass der User das Keyword „Analytics“ eingegeben und Google seine Treffer vorgeschlagen hat. Das Ergebnis, das von Suchmaschinen als bester Treffer schlechthin ausgewertet wurde, sitzt stets an erster Stelle. Die erste Position wird am meisten geklickt und geteilt und ist somit bei Unternehmen heiß begehrt.

Die Webseiten, die auf den verschiedenen SERPs aufscheinen, sind keinesfalls zufällig dort anzufinden. Stattdessen werten Suchmaschinen wie Google und Co. Webseiten kontinuierlich aus, um sie Usern dann bei der passenden Suchanfrage vorzuschlagen.
Expertentipp:
Google ist ein Unternehmen, das Suchmaschinendienste im Internet anbietet. Google ist jedoch kein Synonym für alle Suchmaschinen. Mit Sicherheit hast du schon von Yahoo gehört und vielleicht hast du auch kleinere Suchmaschinen wie DuckDuckGo benutzt.
2. SEO und SERPs
SERPs stellen ein Register aller potenzieller Webseiten dar, die zu einer Suchanfrage passen. User können weiterhin gezielt nach Domains in ihrer Suchleiste suchen oder Lesezeichen und Links öffnen ‒ sind SERPs also überhaupt relevant für SEO?
In der digitalen Ära wird unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer. Nachrichten, Texte und Videos ‒ sie alle appellieren an unser Bedürfnis, mit möglichst wenig Aufwand die wichtigsten Informationen zu sammeln.
Google findet binnen einer Sekunde Millionen potenzielle Ergebnisse. Niemand ist allerdings dazu bereit, jedes einzelne Ergebnis zu überprüfen. Stattdessen wollen wir, dass Google und Co. die grobe Arbeit bereits erledigt haben, wenn wir uns dem Scannen der Vorschläge widmen.
Studien zufolge sind es sogar nur mehr 10 % aller User, die sich bis zur zweiten SERP durchklicken. Eine Webseite, die nicht auf der ersten SERP aufscheint, verliert rapide ihre Klicks, denn sie erreicht nur einen von zehn Usern.
Die Aufgabe von SEO ist es, die beste Sichtbarkeit für eine Webseite zu erreichen und das ist nur möglich, wenn Webseiten unter den ersten Suchresultaten aufscheinen. SERPs sind demnach ein essenzieller Baustein der Suchmaschinenoptimierung.
3. Suchmaschinenergebnisse erklärt ‒ warum sich Ergebnisse unterscheiden
Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass dieselbe Anfrage nicht dieselben Ergebnisse erzielt. Du gibst Keywords auf deinem Smartphone ein und siehst andere Webseiten auf den ersten SERPs als auf deinem Computer. Oder du suchst zweimal nach einem Keyword auf demselben Gerät, doch beim zweiten Versuch ändern sich die Ergebnisse kurzerhand.
Googles Algorithmus besteht aus einer künstlichen Intelligenz, Rankbrain, die dauerhaft Suchanfragen auswertet und Veränderungen an ihrem Algorithmus vornimmt. Die KI lernt aus ihren Vorschlägen, um Usern die beste Erfahrung zu ermöglichen.
Dazu werden Userdaten wie der geografische Standort, das Browserverhalten des Users (und das anderer User) oder Social-Media-Daten ausgewertet. Jedem Keyword wird somit eine Intention zugewiesen, ein Ziel, dass die einzelnen Suchergebnisse voneinander unterscheidet.
Nehmen wir z. B. an, User A wohnt in Japan und sucht nach Informationen über ein günstiges Hotel in der Region. User B wohnt im Ausland und sucht nach einem Hotel, das vor mehreren Jahren besucht wurde.
Beide User verwenden dasselbe Keyword, „Hotel in Japan“, haben jedoch andere Vorstellungen, wenn es um ihre SERPs geht. Rankbrain kann ihre Userintentionen unterscheiden und lernt mit jeder Suchanfrage mehr über beide User.
Generell können wir drei Userintentionen unterscheiden:
- Informationssuchen
- Navigationssuchen
- Kaufsuchen
User, die nach Informationen suchen, haben oft eine spezifische Frage im Hinterkopf. Google passt sich dieser Suche an, indem es die wichtigsten Details in der Form von Snippets (Kurzzusammenfassungen) anzeigt. Geben wir z. B. eine Frage ein (Wo liegt Canberra?), schlägt Google die Antwort vor, ohne dass wir direkt auf ein Ergebnis klicken müssen.
Navigationssuchen beschäftigen sich mit der Suche nach Details, die meistens vergessen wurden. Statt den Link direkt einzugeben oder ein Lesezeichen zu verwenden, öffnen diese User eine Suchmaschine.
Kaufsuchen sind, wie der Name es vermuten lässt, eindeutig vom Kaufinteresse geprägt. Für diese Anfragen werden vermehrt Werbungen angezeigt, da diese User bereits spezifisch an dem (Ver-)Kauf von Produkten interessiert sind.
4. Organische und bezahlte Ergebnisse
SERPs folgen einer Struktur, die vor allem auf der ersten SERP ein besonderes Aussehen aufweist. So teilt Google seine Ergebnisse in zwei Kategorien auf: bezahlte und organische Ergebnisse.

Um zu verstehen, wie die einzelnen SERP funktionieren, untersuchen wir am besten eine Google Suche. Solange der User keinen Ad-Blocker verwendet, zeigt Google zuallererst Ergebnisse an, die als Werbung (Ad) gekennzeichnet sind. Diese Werbung ist bezahlt und erreicht höhere Positionen, als die organischen, die „natürlichen“, Resultate direkt darunter.
Bezahlte Werbung wird auf Google via Pay-per-Click (PPC) ausgehandelt. Die Unternehmen bietet wie bei einer Auktion auf einzelne Keywords, bei denen sie ihre Werbung schalten dürfen. Traditionell wird für die Werbung erst bezahlt, wenn User auf den Link klicken.
Die organischen Resultate, die unter der Werbung erscheinen, folgen ihrer eigenen Hierarchie. Der Top-Treffer der Ergebnisse ist demnach eigentlich der erste Vorschlag unter der letzten Werbung. Dieser ist das Ergebnis, das von Google als der am besten passenden Treffer eingestuft wurde.
5. Rankingsignale
Wie gelangen Webseiten zu ihren Positionen in den Suchmaschinen? Google und Co. orientieren sich an Rankingfaktoren, oder Rankingsignalen, die ihnen mitteilen, wie eine Webseite einzuordnen ist.
Der Großteil des Rankingprozesses ist nach wie vor ein Geheimnis, jedoch wissen wir aufgrund von Studien (und Mitteilungen von Google selbst), welche Informationen für SERPs ausschlaggebend sind und welche nicht. Der Suchmaschinenprozess hat sich vor allem in den letzten fünf Jahren (seit 2015) geändert und für vehementes Umdenken in SEO gesorgt.
Welche Informationen werden demnach von Google ausgewertet?
Domain Rating. Autoritative Webseiten werden höher angezeigt, weil sie kontinuierlich den besten Service anbieten. SEO Tools machen es möglich, dein eigenes Ranking und das deiner Konkurrenz zu überprüfen.
Keywords. Google selbst hat mehrfach behauptet, dass Keywords noch immer der Rankingfaktor schlechthin sind. Ohne Keywords kann Rankbrain nicht auswerten, ob Content für eine Suchanfrage relevant ist.
Linkjuice. Ein Konzept, das sich erst in den letzten zehn Jahren etabliert hat. Die Idee, dass Webseiten ihr Ranking teilen können, indem sie Backlinks zu anderen Webseiten erstellen. Der „Linkjuice“, der darauf zwischen den Seiten fließt, steigert das Ranking der Webseite mit den niedrigeren Bewertungen, weil sie plötzlich mehr Autorität besitzt.
Social Media. Twitter, Facebook, Instagram. Was User auf Social Media suchen, muss wichtig für sie sein. Tausend User liken ein Posting desselben Unternehmens und klicken danach auf die Unternehmensseite? Unser Verhalten auf Social Media gehört ebenso zu den Rankingsignalen.
Verweildauer. Klicken User auf eine Webseite und lesen/interagieren mit dem Content? Oder klicken sie nach Sekunden weiter, weil die Webseite nicht ansprechend ist? Die Verweildauer zeigt Google, wie zufrieden User mit ihren individuellen Suchergebnissen sind.
CTR. Die Click-Through-Rate (dt. Klickrate) gibt an, wie oft User auf einen Suchvorschlag klicken. Je öfter User zum Klick überzeugt werden, desto höher wird eine Webseite gerankt.
Alle erwähnten Kriterien spielen eine Rolle, wenn Google seine Vorschläge auswertet, jedoch gibt es auch weitere, unbekannte Kategorien. Generell können wir uns daran orientieren, dass Google stets den besten, hilfreichsten und unterhaltsamsten Content sucht, egal wie dieser aussehen mag.
7. SERP Checker
SERPs sehen auf unterschiedlichen Geräten verschieden aus, jedoch können SEO Tools potenzielle SERPs suggerieren. Auf Ahrefs gibt es z. B. die Möglichkeit, pro Keyword SERPs zu generieren. WhatsMySerp und SerpWatch erlauben es zudem, mehrere Keywords kostenlos für eine Domain in einer Region zu überprüfen.
Warum solltest du SERP Checker verwenden, wenn sich organische Resultate dauerhaft verändern?
Auch wenn diese Tools nur Momentaufnahmen darstellen, bieten sie dir einen ersten Überblick. Deine Konkurrenz hat einen höheren Rang als du und du willst dir ein genaues Bild davon machen? Du willst überprüfen, ob deine Strategie funktioniert? SERP Checker erledigen diese Arbeit mit wenig Aufwand, während du dich auf das Wesentliche konzentrierst.
8. Fazit
SERP bezeichnet die Suchmaschinenergebnisse, die Google und Co. tagtäglich generieren. SEO versucht, die Positionen von Webseiten zu beeinflussen, damit Unternehmen mehr Klicks und Datenverkehr erhalten. Egal, ob du dich für bezahlte Werbung oder doch organische Resultate interessierst, an SERPs kommst du in der Welt des SEO nicht mehr vorbei.