SEO für Ärzte
Mit Google bewaffnet finden wir die Antworten auf alle Fragen, die uns jemals beschäftigen könnten. Eines ist klar: Die digitale Welt spielt längst nicht nur mehr eine Rolle in unserer Freizeit. Was User im Internet suchen und finden, beeinflusst mittlerweile auch unsere Arbeit.
Sie haben eine eigene Praxis oder Webseite und wollen, dass Sie öfter von Patienten gefunden werden? Sie wollen potenzielle Patienten im Internet erreichen, wissen allerdings nicht, wie Sie damit beginnen sollen?
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie Sie SEO für Ärzte anwenden, damit Sie maximale Sichtbarkeit für Ihre Patienten erreichen. SEO bedeutet mehr Klicks, mehr Datenverkehr, mehr Kundschaft. Hier lernen Sie, wie Sie Ihre Online-Präsenz verbessern.
1. Was ist SEO?
SEO steht für Search Engine Optimization (Deutsch: Suchmaschinenoptimierung) und gehört zum Marketing. Die Disziplin ist relativ jung (ca. 10 Jahre) und versucht mit den richtigen Strategien, das volle Potenzial von Webseiten auszuschöpfen. Tricks werden angewandt, um Inhalte so zu verbessern, dass Webseiten auf den ersten Seiten von Suchmaschinen aufscheinen.
Warum sind diese Verbesserungen wichtig?
Wer unter den ersten Resultaten von Suchanfragen erscheint, wird öfter geklickt. Menschen sind heutzutage aufgrund ihrer kurzen Aufmerksamkeitsspanne selten dazu bereit, mehr als zwei bis maximal drei Seiten von Suchmaschinen zu durchforsten. Ist die Antwort nicht auf den ersten Seiten zu finden, wird eine neue Suchanfrage gestartet.
SEO versucht sicherzustellen, dass User Zugriff auf Ihre Inhalte, oder Content, erhalten. Wenn Ihre Webseite eine hohe Position hat, wird sie früher gesehen und fängt User ab, bevor sie Konkurrenten finden. Warum sollten Sie sich als Praxis also um SEO kümmern?
2. Warum brauchen Sie SEO für Ihre Praxis?
Menschen geben Schlüsselwörter, oder Keywords, in Google und Co. ein, um Resultate zu erzielen. Wollen sie zum Beispiel einen neuen Arzt oder eine neue Ärztin finden, geben User passende Suchanfragen ein. Ihre Aufgabe als Praxis oder Einzelperson ist es, diese Anfragen zu kennen und zu nutzen, damit Sie genau die Menschen erreichen, die Sie finden wollen.
Haben Sie Ihre Webseite nicht mit SEO-Strategien optimiert, wird es schwierig oder gar unmöglich, dass Interessierte Ihr Unternehmen finden. Stattdessen stoßen User auf Ihre Konkurrenten.
Studien von Google haben gezeigt, dass sogar 80 % aller Patienten Suchmaschinen verwenden, um sich über Ärzte, Diagnosen oder allgemeine medizinische Fragen zu informieren. Wenn Sie Ihre Webseite nicht für Suchmaschinen optimieren, erreichen Sie also 4 von 5 Usern nicht.
Gerade bei teuren und komplizierten Behandlungen ziehen Patienten immer mehr das Internet zurate. Sie lesen Erfahrungsberichte und Online-Bewertungen, bevor sie sich für einen Arzt oder Ärztin und eine Behandlung entscheiden.
Nicht umsonst sind Serien wie Botched (eine Serie, die sich mit verkorksten Schönheitsoperationen beschäftigt) so beliebt geworden ‒ Menschen wollen sicherstellen, dass sie nicht Opfer von Behandlungsfehlern werden. Das Internet hat es ermöglicht, dass User Zugriff auf medizinisches Wissen erlangen und Ihre Arbeit umso schwieriger gemacht.

3. Userintention und Anfragen ‒ wie User Ärzte suchen
Ihre Zielgruppen sind nicht nur potenzielle Patienten, sondern auch interessierte User. Im Marketing sprechen wir von Ihren Zielgruppen, die Sie kennen müssen, um Ihren Content zu optimieren. Generell können Sie drei verschiedene Usertypen und Useranfragen unterscheiden:
- Generische Useranfragen. Diese haben noch keine Recherche durchgeführt und suchen nur nach ersten Impulsen. Zum Beispiel: „Arzt in München“
- Spezialisierte Useranfragen. In diesem Fall haben User bereits Recherchearbeiten geleistet und suchen nach spezifischen Begriffen: „Ohrenentzündung München“
- Behandlungsanfragen. Diese User haben das größte Hintergrundwissen und glauben genau zu wissen, welche Behandlung sie brauchen: „Dialyse München
Wie Sie sehen, verwenden alle drei Typen verschiedene Keywords, um ihre Anfragen zu stellen. Alle drei Typen können zu Ihren Kunden werden, wenn Sie sie rechtzeitig auf Ihre Webseite leiten. Eine häufige Anfrage ist übrigens „Arzt in meiner Nähe“ (und ähnliche Suchanfragen), weil Patienten Ärzte in ihrer unmittelbaren Nähe suchen.
Im nächsten Abschnitt erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Ziel in die Realität umsetzen.
Expertentipp:
Je nach Zielgruppe kann es auch sinnvoll sein, eine Social Media
Kampagne für die Praxis zu starten.
4. SEO-Strategien für Ärzte
Um maximale Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erreichen, wollen Sie organische Resultate erzielen. Diese werden auch „natürliche Resultate“ genannt und sind das Gegenteil von bezahltem Content. SEO versucht, das Internet so zu beeinflussen, dass Ihr Bekanntheitsgrad auf natürliche Weise wächst. Je mehr User auf Ihren Content klicken, desto mehr Wachstum entsteht dadurch.
Alle SEO-Strategien basieren auf zwei Grundkonzepten: Onpage SEO und Offpage SEO. Technische Verbesserung sind das i-Tüpfelchen, die Ihre Webseite aus der Menge stechen lassen.
4.1. Onpage SEO
Der erste Schritt ist die Optimierung Ihrer Webseite. Onpage SEO beschäftigt sich mit allen Verbesserungen, die Sie direkt auf Ihrer Webseite durchführen. Diese beinhalten zum Beispiel das Anpassen Ihres Contents, das Ändern von Titel und HTML-Informationen und das Bearbeiten des URLs. Sie müssen dafür noch lange keine Programmiersprache beherrschen.
Die Optimierungen führen Sie durch, indem Sie Keywords platzieren. Wie bereits erwähnt, verwenden potenzielle Patienten verschiedene Suchbegriffe, um Antworten zu finden. Ihre Aufgabe ist es, diese Anfragen zu kennen und auf Ihrer Webseite zu verwenden.
Dafür müssen Sie lediglich eine Keyword-Recherche durchführen. Mithilfe gängiger SEO-Tools (zum Beispiel Ahrefs, Ubersuggest) suchen Sie nach relevanten Begriffen für Ihr Unternehmen. Geben Sie einen Begriff ein (wie „Arzt in Heidelberg“), werden Ihnen ähnliche Keywords vorgeschlagen.
Was machen Sie mit diesen Keywords? Sie platzieren sie strategisch auf Ihrer Webseite, im Content, in den Überschriften, im HTML-Titel (erscheint in Google-Resultaten und wird mit <title>Titel</title> festgelegt) und in den Metabeschreibungen.
Nehmen wir an, Sie wollen bessere Sichtbarkeit für das Keyword „Augenarzt“ erreichen: Sie platzieren das Keyword so oft Sie können, ohne den natürlichen Lesefluss zu beeinflussen.
Der natürliche Lesefluss ist ein wichtiger Punkt, denn Sie optimieren Ihren Content nicht nur für die Suchmaschine, sondern auch für den Menschen. Ihre Webseite muss weiterhin lesbar sein. Ansonsten werden Sie nämlich Opfer des Black Hat SEO.
Sehen Sie sich unsere Überschriften in diesem Artikel an. Welches Keyword fällt Ihnen auf? Wir haben uns auf „SEO für Ärzte“ fokussiert. Wo können Sie es überall finden?
Mehr zum Thema Onpage SEO gibt es in unserem Beitrag zur Content-Optimierung zu lesen.
4.2. Offpage SEO
Offpage SEO beschäftigt sich im Gegenteil zum Onpage SEO mit Eingriffen abseits Ihrer Webseite. Diese beinhalten Marketingkampagnen, PR-Aktivitäten und Links. In diesem Artikel wenden wir uns hauptsächlich Backlinks zu, da diese die einfachste Möglichkeit bieten, Offpage SEO zu verwenden.
Backlinks sind Links, die von einer Webseite zur nächsten führen und nicht direkt von Ihnen verwaltet werden. Andere Webseiten verlinken zu Ihrer Webseite. Suchmaschinen werten diese Backlinks wie positive Bewertungen, weil sie beweisen, dass Ihre Webseite das Interesse anderer geweckt hat.
Offpage SEO ist etwas kniffliger als Onpage SEO, weil Sie es nur indirekt beeinflussen können. Sie können zwar für Backlinks bezahlen, jedoch riskieren Sie dabei, auf der schwarzen Liste von Google zu landen. Stattdessen sollten Sie sich auf organische Resultate fokussieren.
Diese erreichen Sie, indem Sie zum Beispiel Gastbeiträge oder Testimonials auf anderen Webseiten teilen. Sie können ebenso Webseiten um Backlinks bitten, wenn diese Ihr Unternehmen vielleicht nur erwähnt haben. Guter Content führt zwangsläufig zu Backlinks, jedoch können Sie mit den richtigen Businessbeziehungen sicherstellen, dass Sie immer im Gespräch bleiben.
Mehr zum Thema finden Sie in unserem Linkbuilding Guide.
4.3. Technische Verbesserungen
Im letzten Schritt beeinflussen Sie das Design und die Verweildauer Ihrer Patienten. Google ist zum Beispiel dafür bekannt, die Verweildauer von Usern auf Webseiten als Indikator des Rankings zu verwenden. Je länger User auf Ihrer Webseite surfen, desto besser.
Um technische Verbesserungen vorzunehmen, brauchen Sie kein neues Layout Ihrer Webseite. Hier haben wir für Sie die gängigsten Fragen zusammengefasst:
- Existieren kaputte Links auf Ihrer Seite? Führen diese ins Nichts oder verlangsamen sie die Ladezeiten? Auf Sitechecker können Sie fehlerhafte Links überprüfen.
- Verlangsamt die Größe Ihrer Bilder Ihre Webseite? Bilder müssen nicht in Ultra-HD dargestellt werden, um effektiv zu sein. JPEG-Dateien laden schneller als PNG.
- Ist Ihre Webseite für Mobilgeräte optimiert? Lädt sie womöglich lange oder werden Bilder falsch dargestellt? Googles Mobile Checker zeigt Ihnen, ob es Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
- Wie viele Wörter beinhalten Ihre Artikel oder Postings? Generell sollten Sie zwischen 1000 und 1500 Wörter anpeilen, da sich diese Länge am besten bewährt hat.
- Verwenden Sie Social Media? Die Relevanz anderer Plattformen sollte nicht unterschätzt werden. Lokale Suchmaschinenoptimierung macht es möglich, Ihre Präsenz auf Google zu verbessern, damit Sie auch bei Google Maps in den Top-Resultaten erscheinen.
5. Fazit
SEO für Ärzte ermöglicht es, maximale Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erreichen. Die moderne Art, Patienten zu gewinnen, spielt sich auf unseren Smartphones und Computern ab. Mithilfe organischer Resultate erscheinen Sie direkt dort, wo Patienten nach Ihnen suchen. Wir haben Ihnen gezeigt, wie Sie Ihr Ziel einfach und bequem erreichen.
Haben Sie Ihre Webseite schon für SEO optimiert? Mehr Tipps zum Thema SEO gibt es in unserem Guide über die wichtigsten SEO-Richtlinien.