Internetpräsenz und Publicity waren noch nie so wichtig wie heute und entscheiden über den Erfolg neuer Unternehmen. Wer allerdings aus der Menge herausstechen will, muss kreativ sein und unermüdlich arbeiten. Für viele stellt das eine unüberwindbare Hürde dar.
Wie kann man in der digitalen Welt bestehen, wenn 98 % aller User generell nicht dazu bereit sind, sich auf eine neue Dienstleistung oder ein Produkt festzulegen? Bei den Angeboten, mit denen wir uns täglich konfrontiert sehen, ist es unglaublich schwierig, Menschen wirklich zu begeistern und für sich zu gewinnen. Dennoch schaffen es immer wieder Unternehmen, international erfolgreich zu sein und Verluste in Gewinne umzuwandeln.
Wie geht das?
Habt ihr schon einmal von Marketing Automation gehört? Wir erklären euch, was der Begriff bedeutet und wie ihr das Prinzip für euer Unternehmen ausnutzen könnt. Wenn ihr also Zeit sparen und eure Prozesse automatisieren wollt, seid ihr hier genau an der richtigen Stelle.
1. Marketing Automation ‒ Definition
Marketing Automation automatisiert Prozesse, die viel Geld und Zeit kosten, um die Arbeit von Unternehmen zu erleichtern. Software und Programme übernehmen die Zügel und erledigen repetitive Arbeit, während sich das Unternehmen auf den Erfolg konzentriert. Das Prinzip lässt sich auf B2C-Marketing und B2B-Marketing anwenden.
Was aber bedeutet das genau? Im nächsten Abschnitt erklären wir euch, wie Marketing Automation als System in einem Unternehmen funktionieren kann.
2. Marketing Automation System
Wir haben unsere Webseite erstellt und potenzielle Kunden/innen besuchen nun unsere Seite aus verschiedenen Gründen. Vielleicht haben sie direkt nach unserem Produkt oder unsere Dienstleistung gesucht oder sie haben nach einem ähnlichen Keyword gesucht, das sie auf unsere Webseite gelockt hat. Obwohl unsere Webseite erfolgreich erscheint, müssen wir eines bedenken: Viele Besucher/innen bedeuten nicht automatisch mehr Verkaufszahlen.
Das Problem ist, dass viele Menschen erst überzeugt werden müssen. Solange sie unsere Webseite nicht mit der Einstellung besuchen, dass sie genau die Produkte oder Leistungen gefunden haben, nach denen sie gesucht haben, ist es unwahrscheinlich, dass sie auf magische Art zu treuen Kunden und Kundinnen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist zu groß, dass sie im Laufe der Suche auch andere Unternehmen gefunden haben, die ein ähnliches Angebot haben, und nun eine Entscheidung treffen müssen: Welches Unternehmen hat das beste Angebot?
Wie können wir es schaffen, Interessierte zu Kunden/innen zu machen? Wir könnten unsere Marketingabteilung damit beauftragen, unsere Nutzerdaten auszuwerten oder spezielle Kampagnen zu erstellen, um mehr Interessierte anzulocken. Oder wir könnten unserer Vertriebsabteilung mitteilen, dass unsere Verkaufszahlen zu niedrig sind und sie mehr Leads verfolgen muss.
Der einfachste Weg sieht allerdings so aus: Wir benutzen unsere Webseite, um Interessierte in Kundschaft zu verwandeln, ohne dass unsere Marketing- und Vertriebsabteilung aktiv dabei helfen. Marketing Automation macht genau das möglich.
Nehmen wir an, wir bieten auf unserer Webseite Immobilien an. Interessierte werden durch verschiedene Links auf unsere Webseite geführt und einige klicken auf unseren Blog. Sobald sie mehrmals auf ähnliche Themen oder unsere Broschüre geklickt haben, alarmiert das unser Marketing Automation System. Die Interessierten sehen nun zum Beispiel ein Pop-up, das sie auf weitere Informationen hinweist.

Vielleicht habt ihr schon einmal so ein Pop-up gesehen. Oft handelt es sich dabei um kurze Artikel, die zum Eintragen der eigenen E-Mail-Adresse animieren, damit man mehr Informationen und Content via E-Mail erhält. Was für User nach einer zufälligen Begegnung aussieht, ist eigentlich ein geplantes und strukturiertes System.
Darauf werden die Interessierten in Etappen kontaktiert. Nach ungefähr zwei Tagen schicken wir eine E-Mail, die sich mit interessanter Architektur beschäftigt. Danach folgt eine E-Mail über DIY und Raumgestaltung. Zu guter Letzt verschicken wir eine E-Mail zu den neuesten Immobilientrends, die bereits auf Angebote in der Region hinweisen. User werden dazu animiert, sich für eine Online-Besichtigung eines der schönsten Gebäude in der Umgebung zu registrieren.
So haben wir das Interesse der User genutzt, um sie langsam für unser Unternehmen zu begeistern. Unsere Marktforschung hat uns in der Vergangenheit gezeigt, dass Besichtigungen die Verkaufszahlen verbessern und deswegen fokussieren wir diese.
Haben Interessierte erst einmal an einer Besichtigung teilgenommen, werden sie in unserem CRM (Customer-Relationship-Management) dementsprechend markiert. Jetzt verschicken wir mit unserem Marketing Automation System nur noch Inhalte, die sich auf das Verkaufen von Immobilien spezialisieren. Wir weisen auf Angebote in der Region hin und animieren die User dazu, den erfolgreichen Kauf abzuschließen.
Unser Angebot hört aber noch nicht auf. Wir verschicken immer mehr Content, der unsere neuen Kunden/innen zur treuen Kundschaft machen: Upselling (Verkauf eines teureren Angebots mit mehr Features), Querverkauf (Verkauf von ähnlichen Produkten und Leistungen, die zum Profil der Kundschaft passen) und Cylce-Based-Selling (Subskription und ähnliche Variationen) stellen Möglichkeiten dar, wie wir das Interesse unserer neuen Fans nicht verlieren.
Unternehmen, die Marketing Automation als System verwenden, verlassen sich danach auf die Rückmeldungen ihrer Kundschaft. Durch das richtige <a href="https://werbepresse.de/beschwerdemanagement/">Beschwerdemanagment</a> implementieren wir automatisierte E-Mails und Umfragen, in denen wir auf Social Media und andere Kanäle verweisen, damit sich unsere treuen Fans auch wirklich gut aufgehoben fühlen.
Expertentipp:
Marketing Automation macht Prozesse einfacher, allerdings dürfen wir nicht auf unsere kurze Aufmerksamkeitsspanne vergessen. Je länger ihr zögert, euer Produkt oder eure Leistung anzubieten, desto höher ist die Chance, dass User das Interesse wieder verlieren.
3. Marketing Automation Tools
Um Marketing Automation im eigenen Business verwenden zu können, muss man längst keine Programmiersprache beherrschen. In den folgenden Abschnitten stellen wir euch einige Tools und Software vor, die euch für euer eigenes Unternehmen inspirieren werden.
3.1 Marketo
Marketo gibt es schon seit 2006 und gehört der Firma Adobe. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Lead Management, E-Mail-Marketing, B2C-Marketing, Bestandskunden-Marketing und Mobile Marketing. Zusätzlich bietet Marketo einen Marktplatz, den LaunchPoint, an, der Partnerprogramme und Software einfach und bequem auflistet.
Marketo ist eines der teureren Tools auf dem Markt, ist allerdings aufgrund seiner Möglichkeiten eines der besten. Wenn ihr in Zukunft größere Kampagnen planen wollt und auch das dementsprechende Wachstum eures Unternehmens erwartet, solltet ihr euch überlegen, Marketo zu verwenden, da ihr eure Daten nicht mehr kopieren und wieder eingeben müsst, wenn ihr das Tool schon verwendet. Mit Zugang zu Salesforce, Google, Facebook und LinkedIn bietet euch Marketo eindeutig einen Vorteil am Markt. Das Tool kostet durchschnittlich 1000 € im Monat.
3.2 HubSpot
HubSpot kennen viele Unternehmen mit Sicherheit aufgrund des Marketingblogs, den das Unternehmen schreibt. Das Tool ist eher für kleinere Unternehmen gedacht und kostet demnach auch nur ca. 200 € im Monat. Die Features sind bescheiden, wenn man sie mit größeren Tools wie Marketo vergleicht, allerdings bietet es genug, um für kleine Unternehmen interessant zu sein.
HubSpot bietet verschiedene Pakete: CRM, CMS (Content Management Software), Marketing (was Marketing Automation beinhaltet), Sales und Kundenservice. Das Tool hat eindeutig den Vorteil, dass kleinere Unternehmen Software desselben Anbieters verwenden können.

3.3 Eloqua
Eloqua ist definitiv das teuerste Tool, wenn es um Marketing Automation geht. Dafür bietet das Tool ein umfassendes Paket, das für Unternehmen aller Art interessant ist. Dazu gehören Schulungen, die Unternehmen perfekt auf ihren Markt vorbereiten, und der Zugang zum internen Marktplatz, auf dem auf Partnerprogramme, Software und Technologie hingewiesen wird, die euch zum Erfolg verhelfen werden. Unternehmen, die Eloqua verwenden, sind zum Beispiel Fujitsu und Java.
3.4 MailChimp
MailChimp hat sich auf E-Mails und Marketing Automation spezialisiert. Das Tool ist eines der wenigen Programme, das auch ein kostenloses Angebot hat. Mit dieser Variante bekommt ihr 7 Marketing-Kanäle, vorgefertigte und einfache Templates, das Mailchimp Marketing CRM, Umfragen, Webseitentipps und maßgeschneiderte Domains. Der einzige Nachteil ist, dass es MailChimp momentan nur auf Englisch gibt.
3.5 Open Source Marketing Automation
Wenn ihr euch noch nicht sicher seid, welches Tool das richtige für euch sein könnte, könnt ihr mit Open Source Programmen beginnen. Diese haben den Vorteil, dass sie kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mit diesen Tools könnt ihr eure Marketingstrategie testen, bevor ihr euch für ein kostenpflichtiges Tool entscheidet.
Mautic bietet E-Mail-Marketing und Marketing Automation, allerdings ist die Oberfläche des Tools noch sehr einfach und kann Erfahrung mit Programmiersprachen voraussetzen. Mautic ist daher nur für Unternehmen gedacht, die diese Erfahrung mitbringen.
4. Fazit
Marketing Automation erleichtert den Alltag von Unternehmen ungeheuerlich. Anstelle der Vertriebs- und Marketingabteilungen übernehmen künstliche Intelligenz und Computerprogramme die Arbeit. Prozesse, die vorher viel Zeit gekostet haben, werden so einfach und bequem für euch erledigt. Wenn ihr auf Marketing Automation vertraut, müsst ihr euch in Zukunft nicht mehr die Haare raufen, um eure User in treue Kunden und Kundinnen zu verwandeln.
Expertentipp:
Werbung war noch nie einfacher. Mit unserem Artikel über Programmatic Advertising werdet auch ihr Experten, wenn es um automatisierte Werbeprozesse geht.