Kohortenanalyse in Google Analytics

Mai 27, 2021 Daniel Andres

Als Websitebetreiber hast du dich sicherlich schon mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) auseinandergesetzt. Google Analytics kann dir bei der Optimierung deiner Website behilflich sein.

Du kennst Google Analytics wahrscheinlich als ein Tool, durch welches du die Effizienz deiner SEO Maßnahmen messen kannst. Dies ist möglich, da du den organischen Suchverkehr (organic search traffic) überwachen kannst. Während der organische Traffic oft saisonal variiert, kannst du den organischen Suchverkehr mit vergangenen Perioden vergleichen, um echte Einblicke in die Leistung der angesetzten SEO Maßnahmen zu erhalten.

Auch das Nutzerverhalten spielt für den Erfolg einer Website und ihre Optimierung eine immer wichtigere Rolle. Zufriedene Nutzer können das Ranking deiner Website positiv beeinflussen. Google Analytics bietet dir die Möglichkeit, das Userverhalten auf deiner Website zu beobachten und zu analysieren. In diesem Zusammenhang ist die Kohortenanalyse relevant.

In diesem Artikel erfährst du, was die Kohortenanalyse ist, wie sie funktioniert und wie du sie zur Optimierung deiner Online-Marketing-Maßnahmen einsetzen kannst.

Kohortenanalyse Einstieg


1. Was ist die Kohortenanalyse?

Oft wird die Kohortenanalyse auf Google Analytics von Anwendern übersehen. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass die Analyse im Menüpunkt als „BETA“ gekennzeichnet ist. Dabei ist das wertvolle Instrument bereits seit mehreren Jahren auf Google Analytics zu finden. Durch die Kohortenanalyse erhalten Websitebetreiber Einblicke in das Nutzerverhalten auf ihrer Website.

2. Was bedeutet Kohorten?

Ursprünglich ist Kohorten ein Begriff der Soziologie. Er definiert eine Menschengruppe mit einem gemeinsamen Merkmal. Dieses Merkmal unterscheidet die Gruppe von anderen Gruppen. Das Merkmal ist dabei nicht vorgegeben und kann aus unterschiedlichen Eigenschaften der Gruppe bestehen. Dazu zählen Eigenschaften wie das Alter, der Bildungsgrad, das Geschlecht, die Farbe des Autos und so weiter. Außerdem kann das gemeinsame Merkmal der Gruppe nicht nur aus Eigenschaften bestehen, welches die Mitglieder verbindet, sondern auch aus dem Zeitpunkt der jeweiligen Messung.

Was haben Kohorten mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Google Analytics zu tun? Wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, bezieht sich der Begriff primär auf die Nutzer deiner Website. In Google Analytics werden Kohorten basierend auf dem genauen Datum ihres Erstbesuchs deiner Website gegliedert und zusammengefasst.

Das bedeutet, eine Kohorte besteht aus Usern, welche am gleichen Tag oder in der gleichen Woche oder im gleichen Monat deine Website das erste Mal besucht haben. Dabei kannst du durch richtige Einstellungen auch in andere Merkmale unterteilen. Dadurch ist es möglich, die verschiedenen Kohorten, also Gruppen deiner Nutzer, zu vergleichen. Zum Beispiel Kohorte, die eine Transaktion getätigt haben mit denen, die keine Transaktion getätigt haben.

Kohortenanalyse Grafik


3. Die Kohortenanalyse in Google Analytics

Doch wie kannst du eine Analyse der Kohorten in Google Analytics vornehmen und welche Einstellungsmöglichkeiten gibt es?

Wie bereits erwähnt, findest du die Kohortenanalyse in Google Analytics unter dem Menüpunkt Zielgruppe > Kohortenanalyse BETA.

Hast du den Menüpunkt ausgewählt, kannst du nun die Grundeinstellungen der Analyse vornehmen. Dazu gehören der Kohortentyp, die Kohortengröße, der Messwert und der jeweilige Zeitraum.

  • Der Kohortentyp: Der Typ der Kohorten definiert das gemeinsame Merkmal, auf dessen Grundlage die Nutzer zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Google Analytics bietet dir dabei die Möglichkeit, das Akquisitionsdatum festzulegen – das Datum des ersten Besuches der User auf deiner Website. Eine Kohorte besteht dann folglich aus Nutzern, welche zum gleichen Zeitraum das erste Mal deine Website besucht haben.
  • Die Kohortengröße: Hier kannst du die Größe des Erstbesuchs definieren. Du legst also den Zeitraum fest und die Nutzer werden dementsprechend ihrer Kohorte zugeordnet. Du kannst zwischen genauem Datum, einer Woche oder einen Monat wählen.
  • Der Messwert: Unter diesem Punkt hast du die Option, einen für die Kohorten gezeigten Messwert einzustellen. Google Analytics bietet dir die Möglichkeit, den Messwert Nutzerbindung auszuwählen. Dieser Messwert ist der Anteil der Nutzer, welche in dem von dir festgelegten Zeitintervall wiederholt deine Website besuchen. Neben der Nutzerbindung kannst du auch andere Messwerte einstellen. Es kann sinnvoll sein, Messwerte wie die Abschlüsse für das Zielvorhaben, die Anzahl der Sitzungen, die Dauer der Sitzung, die Seitenaufrufe, die getätigten Transaktionen oder den Umsatz einzustellen.
  • Zeitraum: Die Einstellung Zeitraum darf nicht mit der Analyse des Zeitintervalls verwechselt werden. Im Einstellungspunkt Zeitraum wird der Analysezeitraum für die Kohortenanalyse festgelegt. In einer Tabelle siehst du dann, je nachdem, welchen Zeitraum du eingestellt hast, die verschiedenen Kohorten in ihren jeweiligen Zeilen. Jede Kohorte hat eine eigene Zeile. Maximal können jedoch nur 12 Zeilen in der Tabelle dargestellt werden.

4. Einblicke in das Kundenverhalten durch die Kohortenanalyse  

Nun sind alle theoretischen Aspekte der Kohortenanalyse geklärt. Jetzt zeigen wir dir, was die Kohortenanalyse zum Erfolg deines Unternehmens beitragen kann.

Durch die Betrachtung der Kohorten kannst du als Websitebetreiber erkennen, ob Handlungsbedarf auf deiner Website besteht. Durch die Analyse erhältst du detaillierte und tiefgreifende Einblicke bezüglich der Conversionrate deiner Website. Du erkennst anhand der Zeitintervalle, welche Conversion die Kunden jeweils mit sich bringen.

So kannst du zum Beispiel schnell erkennen, wenn deine Website in einem Monat lediglich eine Conversion von 5 % hatte und in einem anderen Monat eine Conversion von 20 %. Durch die Analyse der Kohorten erkennst du also schnell, an welcher Stelle du eine Optimierung vornehmen musst.

Zudem besteht die Möglichkeit, dass du die Erfolge deiner Kampagne nachhaltig beobachten kannst. Zum Beispiel kannst du erkennen, nach wie vielen Wochen eine Kampagne Conversions erzielt.

Auch die Entwicklung der User lässt sich durch die Analyse betrachten. Dabei kann sie Aufschluss über die langfristige Umsatz-Entwicklung einzelner Kohorten geben. Neben dem Umsatz können auch andere Langzeitentwicklungen betrachtet werden. Vor allem für Websitebetreiber einer Content Website kann es sinnvoll sein, KPIs zu betrachten. Dazu gehören Besuche oder Impressions nach dem ersten Seitenbesuch. Dadurch erhalten Websitebetreiber Aufschluss darüber, wie lange ihr Blog für die User interessant ist. Auch einzelne Kampagnen lassen sich auf ihre Entwicklung hin betrachten.

Kohortenanalyse Schaubild

Durch die Kohortenanalyse wird ein Perspektivenwechsel ermöglicht. Als Websitebetreiber siehst du deine Website nun aus Sicht der User. Wie reagieren Kunden auf die Website oder auf die Kampagne? Was kaufen die Kunden zu welchem Zeitpunkt und wann sinkt der Umsatz? All diese Erkenntnisse kann dir die Kohortenanalyse bieten. Das „wieso“ dahinter musst du durch weitreichendere Analysen herausfinden.

Du erfährst nicht nur, ob die Kunden reagieren, sondern auch, wie die Kunden reagieren. Dadurch kannst du deine Kunden besser verstehen und deine Website / Kampagne dahingehend optimieren.

Expertentipp: 

Versuche, deine Website nicht nur bezüglich der Suchmaschinen, sondern vielmehr auf die Nutzer abzustimmen. Je zufriedener die Besucher deiner Website sind, desto erfolgreicher wird dein Unternehmen auch werden. Mehr zu dem Thema Nutzerzufriedenheit findest du in unserem Artikel über „Wie du 2021 mit Nutzersignalen dein Ranking verbessern kannst!“


Durch die Analyse erhältst du als Websitebetreiber tiefgreifende Einblicke in das Kundenverhalten. Anhand dessen lässt sich erkennen, wie erfolgreich und nachhaltig deine Kampagne oder dein letzter Beitrag ist.

5. Segmente hinzuziehen

Segmente stellen die Basis einer jeden Analyse dar. Verwendest du bei der Analyse keine Segmente, ist diese vollkommen nutzlos. Um dir das zu verdeutlichen, habe ich ein Beispiel.

Stell dir vor, die Absprungrate bei der Desktopversion deiner Website beträgt 0 %. Bei der mobilen Ausrichtung deiner Website beträgt diese jedoch 100 %. Daraus ergibt sich insgesamt eine Absprungrate von 50 %. Hast du nun keine Segmente verwendet, ist die Absprungrate von 50 % für dich aussagelos. Durch Segmente erkennst du jedoch, dass lediglich bei der mobilen Version deiner Website Optimierungsbedarf besteht.

 Deshalb denk immer daran und verwende bei jeder Analyse Segmente.


Kohortenanalyse SEO

6. Fazit

Die Kohortenanalyse ist für jeden Websitebetreiber eine wichtige Hilfestellung, um das Verhalten der User über einen bestimmten Zeitraum hinweg besser verstehen zu können. Dadurch können die Vorteile einzelner Marketingmaßnahmen und -strategien besser erkannt und verglichen werden.

Insgesamt bietet die Kohortenanalyse also wichtige Erkenntnisse über die langfristigen Erfolge einer Website. Du solltest den Report also unbedingt als einen zentralen Bestandteil deiner SEO und Marketingkampagne einbauen. So behältst du die Erfolgsevaluation und den Handlungsbedarf bei der Optimierung bestimmter Maßnahmen immer im Blick.


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