Google Rankbrain; der Guide für Anfänger

Dez 28, 2020 Daniel Andres

Wie wertet Google Informationen aus und wie beeinflussen diese Ergebnisse dein Ranking? Als Google uns mitteilte, wie sein Rankbrain Daten auswertet, stand die Welt der Suchmaschinenoptimierung plötzlich Kopf. Wir erklären dir hier, was Rankbrain ist, wie es funktioniert und was es für dein Unternehmen bedeutet.


1. Was ist Rankbrain?

Rankbrain ist eine junge Entwicklung von Google, die den Algorithmus der Suchmaschine 2015 mit einem zusätzlichen Feature ausstattete: maschinellem Lernen (machine learning). Seit dieser Verbesserung passt sich Googles Algorithmen an Situationen an. Er „lernt“ aus seinen Erfahrungen mit SEO und feilt dauerhaft an seinem Konzept. 

Googles Algorithmus existiert nicht erst seit der Entwicklung von Rankbrain, jedoch hat das Hinzufügen der künstlichen Intelligenz (artificial intelligence AI) die Arbeit von Googles Angestellten erleichtert. Statt Verbesserungen des Algorithmus im Detail zu testen, erledigt Rankbrain die Arbeit für das Unternehmen.

Für User bedeutet das, dass Verbesserungen schneller und effizienter durchgeführt werden. Zudem sind Ergebnisse relevanter für Suchanfragen.


2. Wie funktioniert Rankbrain?

Obwohl Google die genauen Bestimmungen seines Algorithmus nach wie vor geheim hält, hat sich durch Studien und Versuche herausgestellt, dass Rankbrain auf einem Interpretationsmodell basiert. Dieses zieht die geopolitischen Daten der User sowie Informationen über die Suchanfrage zurate, bevor es eine Suche mit einem Ergebnis in Verbindung bringt.

Dadurch ergeben sich eine Vielzahl an möglichen Vorschlägen. Suchen verschiedene User nach demselben Keyword, scheinen unterschiedliche Vorschläge in Google auf. Rankbrain versucht, jeder Suchanfrage eine Intention zuzuordnen ‒der Algorithmus glaubt zu verstehen, was User wirklich finden wollen.

Doch wie erledigt der Algorithmus diese Arbeit? In den folgenden Abschnitten nähern wir uns einer einfachen Erklärung der künstlichen Intelligenz an.


2.1. Maschinelles Lernen und Rankbrain

Die künstliche Intelligenz „lernt“, wenn sie Suchresultate für den User vorbereitet. Sie passt sich den Anfragen bestimmter User an, um die perfekten Vorschläge zu liefern.

Rankbrain überprüft dauerhaft die Länge von Artikeln, die Menge an Backlinks und die Relevanz der Keywords im Content. Merkt der Algorithmus, dass durch gewisse Änderungen mehr Klicks entstehen, behält er diese Änderungen bei. Sind sie nicht lukrativ, verwirft er die Ideen wieder.

Suchanfragen werden dadurch relevanter und personalisierter, was wiederum die Zufriedenheit der User sicherstellt. Da sich der Algorithmus jedoch laufend ändert, werden vor allem die Content-Ersteller benachteiligt. Nicht immer ist es eindeutig, ob SEO-Strategien geändert werden müssen, um den neuen Anforderungen des Algorithmus zu entsprechen.

Google teilt mittlerweile mehr Informationen seines Systems und lässt Marketingexperten nicht mehr im Regen stehen. So werden zum Beispiel Updates in Googles eigenem Support-Portal gepostet, wo sie kostenlos ohne Account einsehbar sind.


2.2. Kundenzufriedenheit 

Google will in erster Linie die besten Resultate für jeden einzelnen User ausfindig machen. Wie bereits erwähnt, rückt der Content in den Hintergrund, solange der User nicht zufrieden ist.

Der Rankbrain Algorithmus soll potenziellen Problemen vorbeugen, indem es die Userintention miteinbezieht. User verwenden Google hauptsächlich, um Antworten auf Fragen zu erhalten, jedoch haben verschiedene User unterschiedliche Erwartungen, wenn sie diese Antworten suchen.

Nehmen wir an, viele User googeln gleichzeitig das Keyword „Hotel in Berlin“. Unsere erste Annahme ist, dass jemand eine Reise nach Berlin plant und dort übernachten will. Die Suchanfrage kann allerdings mehrere Gründe haben:

  • User wollen Hotels vergleichen.
  • Hotelbesitzer wollen Bewertungen der Konkurrenz untersuchen.
  • Informationen werden gesucht, allerdings ist die Anfrage vage: Der Name eines Hotels, das z. B. während einer Reise in 2016 gebucht wurde, wird gesucht.
  • User suchen nach Impulsen: Die Plattform Tripadvisor wird eigentlich gesucht, jedoch hat der User den Namen der Plattform vergessen. 

Würden alle dasselbe Resultat erhalten, wären alle bis auf einen User unzufrieden. Google orientiert sich am Standort des Users, seinem Suchverhalten und anderen Suchanfragen, die in der näheren Umgebung, im Land oder einer bestimmten Zielgruppe gestellt wurden. Google bietet also Lösungen für Probleme an. Via Rankbrain lässt sich dieser komplizierte Prozess automatisieren und eine höhere Erfolgsquote erzielen.

Expertentipp: 

Versuche, deine Website nicht nur für die Suchmaschine sondern, auch für die Nutzer zu optimieren. Auch die Nutzerzufriedenheit  hat einen Einfluss auf das Ranking. 



2.3. Aufgaben des Algorithmus

Rankbrain vereinfacht die Analyse des Marktes, in dem zwei Hauptaufgaben anfallen: Zum einen arbeitet der Algorithmus daran, Suchanfragen und Keywords zu verstehen, während er zum anderen misst, wie User mit diesen Suchanfragen umgehen.

Sehen wir uns zum Beispiel das folgende Keyword an: „Lied beginnt mit Morgen“. Googles alter Algorithmus wäre mit der Suchanfrage überfordert gewesen, weil das Keyword selten vorkommt. Der alte Algorithmus hätte nicht genug Daten, um die Anfrage bearbeiten zu können.

Rankbrain weist der Suchanfrage stattdessen eine Intention zu und kann feststellen, dass es sich um eine Frage zu einem Liedtext handelt. Der neue Algorithmus filtert demnach genau die Resultate, die auf diese Anfrage zutreffen. Er evaluiert das Keyword und interpretiert die Anfrage.

Nachdem geklickt wurde, beobachtet Rankbrain das Verhalten des Users. Es untersucht Faktoren wie die Click-Through-Rate (Klickrate, CTR), die Verweildauer auf der Zielwebseite, die Bounce Rate (wie viele User die Webseite ohne Aktion wieder verlassen) und das sog. „Pogo Sticking“ (User, die mehrere Suchresultate gleichzeitig oder nacheinander öffnen, um Informationen durch dieselbe Suchanfrage zu finden).

Die Ergebnisse beeinflussen zukünftige Suchresultate. Merkt Rankbrain, dass seine Veränderungen zu mehr Klicks geführt haben, behält es die Veränderungen bei, ansonsten verwirft es sie wieder. 

Der Algorithmus erfüllt also die Aufgabe, sich einem ständigen Wandel zu unterziehen, um die Ansprüche des Marktes zu befriedigen. Dies macht der Algorithmus täglich, ohne dass es die User bemerken.

3. Wie optimiere ich meine Webseite für Googles Rankbrain?

Rankbrain hat einige Veränderungen für SEO herbeigeführt. Die Verwendung der Keywords hat sich der Userintention angepasst und der Google Algorithmus ist noch unberechenbarer geworden. Marketingexperten haben teils extreme Strategien entwickelt, um den neuen Algorithmus auszunutzen, jedoch bedeutet das Update vor allem ein Umdenken für unsere Ansätze.

3.1. Keywords unter Rankbrain

Keywords sind nach wie vor das wichtigste Indiz, das Ranking einer Webseite festzustellen. Unter Rankbrain haben Keywords sogar noch mehr an Bedeutung gewonnen.

Wie viele Keywords verwendest du in deinem Content? Alte SEO-Strategien fokussierten sich auf ein wichtiges Keyword, das im Content strategisch platziert wurde. Rankbrain hat diesen Schritt etwas komplizierter gestaltet, denn Suchanfragen haben sich ebenso weiterentwickelt.

Stattdessen verwenden erfolgreiche Webseiten eine Mischung aus Keywords, die semantisch verwandt sind. Diese werden zum Beispiel mit der WDF IDF Analyse verglichen. Die Lesbarkeit des Contents steht immer im Vordergrund, denn wenn wir für den Menschen Content erstellen (und nicht die Suchmaschine), platzieren wir zwangsläufig weitere, relevante Keywords.

Des Weiteren hat sich herausgestellt, dass längere Keywords wenig Einfluss auf Rankings haben. Google bearbeitet täglich mehrere Millionen Anfragen simultan. Längere Anfragen gehören zu den selteneren (außerdem enthalten sie automatisch kürzere Keywords).


3.2. Suchintention

Rankbrain ist bereits so ausgereift, dass es Suchanfragen bestimmten Resultaten zuweisen kann. Die Reihenfolge der Keywords hat an Bedeutung verloren und die Erwartungen der User spielen eine immer größere Rolle. Um die richtigen Keywords zu verwenden, ist die Zielgruppenanalyse der entscheidende Punkt.

Die Zielgruppe entscheidet, wie Artikel und Blogbeiträge auszusehen haben, wie sie formuliert werden. Sucht dein Publikum hauptsächlich nach kurzen Antworten, die Google via Snippets teilt, oder geht es um hilfreiche Artikel, die Lösungen für Probleme anbieten? Wer seine Zielgruppe kennt, hat einen gewaltigen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz.

Wie kannst du feststellen, wie deine Zielgruppe tickt? Eine kurze Keyword Recherche kann dir die ersten Einblicke gewähren. Die meisten SEO-Tools zeigen verwandte oder ähnliche Begriffe, die womöglich nur in bestimmten Jargons oder Altersgruppen verwendet werden.

Zudem kannst du deine Konkurrenz mithilfe verschiedener SEO-Tools analysieren. Welche Begriffe haben diese Unternehmen verwendet und wie sind ihre Artikel aufgebaut?


3.3. HTML Titel

Der HTML Titel (Title Tag, mit <title> gekennzeichnet) ist der erste Entscheidungsfaktor, den User in Suchmaschinen wahrnehmen. Ist er langweilig oder irrelevant, klicken User weiter. Für Rankbrain spielt er deswegen eine große Rolle, weil er den Usern die ersten Signale gibt.

Bei den Mengen an Anfragen, die Google täglich bearbeitet, ist es fast unmöglich, einen „originellen“ Titel zu erstellen. Jedoch kannst du sicherstellen, dass dein Titel aus der Menge sticht, indem du dich an Trends orientierst.

So haben wir festgestellt, dass Zahlen in Titeln die Klickrate beeinflussen. Ebenso spielen Sonderzeichen (wie Klammern) eine Rolle, weil sie neu, skurril und interessant sind. Titel, die mit den Emotionen der Leser spielen, haben einen eindeutigen Vorteil: Sie versprechen, Glückshormone freizusetzen, weil sie die perfekte Lösung suggerieren.


3.4. Verweildauer

Hast du dich für einen Titel entschieden, darf die Aufmerksamkeit der Besucher nach dem ersten Klick nicht wieder verloren gehen. Das Aussehen deiner Webseite spielt eine gravierende Rolle, wenn es um die Verweildauer der User geht.

Niemand liest gerne Artikel, die aus einem einzigen Absatz bestehen. Stattdessen orientieren sich gute Webseiten an kurzen Absätzen (drei bis vier Sätze), die von Bildern oder Textboxen optisch unterbrochen werden. Bilder sollten die Ladezeit aufgrund ihrer Größe nicht beeinflussen.

Ein guter Tipp ist, die Einleitung kurzzuhalten. Das Gehirn liest nur die ersten Buchstaben von Wörtern und errät den Inhalt von Sätzen, bevor wir sie überhaupt komplett gelesen haben. Deswegen kommt es überhaupt erst dazu, dass wir uns „verlesen“. Eine kurze Einleitung mit strategisch platzierten Keywords animiert Besucher zum Weiterlesen.


4. Fazit

Rankbrain hat den Google Algorithmus und die User-Erfahrung verbessert und gleichzeitig eine neue Ära der Suchmaschinenoptimierung eingeleitet. Während sich Google nun an der Userintentionen orientiert, versucht SEO die Erwartungen der User zu erfüllen.

Erfolgreicher Content ist hilfreicher Content. Auch für Rankbrain gilt, dass Content auf den Menschen zugeschnitten werden sollte, um die perfekten Resultate zu erzielen. Wer für den Menschen schreibt, publiziert langfristig besseren Content.

Mehr zum Thema SEO und den perfekten Content findest du in unserem Artikel über die erfolgreiche Content Optimierung.

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