Core Web Vitals und SEO

Jul 3, 2021 Daniel Andres

Google hat sich in den letzten Jahren verändert und große Arbeit geleistet, um die Nutzererfahrung seines Dienstes zu verbessern. Dazu gehören Suchmaschinenergebnisse, die genau zu den Anfragen der User passen und komplett überarbeitete Rankingfaktoren. Die sogenannten Core Web Vitals diktieren heute, was uns bei der Suchmaschine vorgeschlagen wird, doch was bedeutet der Begriff eigentlich? Wir haben uns näher mit der Thematik beschäftigt.

1. Was sind Core Web Vitals?

Als Core Web Vitals beschreibt Google bestimmte Daten, die sich auf den User beziehen, und bei der Bewertung einer Website eingesetzt werden. Durch die Verwendung dieser Daten sollen bessere Suchvorschläge gemacht und die Nutzererfahrung somit erheblich verbessert werden. Die Core Web Vitals wurden von Google selbst anhand von Datenanalysen festgelegt und sind seit 2021 ein wichtiger Bestandteil der SEO-Welt. Ab Juni 2021 zählen sie zudem zu den offiziellen Rankingfaktoren des Unternehmens und spielen eine Rolle bei der Auswertung von Webseiten.

2. Welche Core Web Vitals gibt es?

Die Core Web Vitals fallen unter die Kategorie der SEO-Signale. Sie werden von Google via Crawling ausgewertet und fließen schlussendlich in die individuelle Bewertung einer Webseite ein. Das bedeutet, dass sie neben den bereits existierenden Rankingfaktoren wie Keywords, Onpage-SEO und Offpage-SEO ausgewertet werden und bei der Optimierung nicht missachtet werden sollten. Zu den drei Hauptelementen zählen die Ladezeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität. In den folgenden Abschnitten sehen wir uns die wichtigsten Details genauer an.

2.1 Die Ladezeit (Largest Contentful Paint, oder LCP)

Oft vergessen und selten überprüft war die Ladezeit eines der weniger interessanten Elemente des Websitedesigns. Große Bilder und visuelle Effekte standen an der Tagesordnung, um die Aufmerksamkeit möglichst vieler User zu erhaschen. Damit ist nun endlich Schluss, denn Google priorisiert nun die Webseiten, die schnell laden.

Was genau bedeutet es, wenn Webseiten „schnell“ laden? Google erklärt, dass der Vorgang dann beginnt, wenn User auf den Link in der Suchmaschine klicken. Er endet erst dann, wenn das größte Element geladen wurde und vollständig angezeigt wird. Davon sind hauptsächlich Bilder und Videos betroffen, da deren Dateigröße oftmals den Rahmen des Möglichen sprengt.

Auf seiner eigenen Supportseite gibt das Unternehmen an, dass sich Webdienste an folgenden Grundregeln orientieren können:

  • Gute Ladezeiten: 2,5 s
  • Optimierung benötigt bei: 4 s
  • Generalsanierung bei: > 4 s

2. Die Interaktivität (First Input Delay, oder FID)

Die Interaktivität bezieht sich ebenso auf die Ladezeit der Seite, jedoch behandelt diese die spezifische Zeit, die vergeht, bis der Browser auf eine Anfrage des Users reagiert. Beispielsweise wertet Google aus, wie lange es dauert, bis die Navigation oder Formulare weiterleiten, sobald der User auf diese geklickt hat, oder bis anspruchsvollere Unterelemente wie das Akkordion auf Mobilgeräten aufrufbar sind und ihre Inhalte anzeigen. Die FID-Kategorie greift besonders bei Seiten, bei denen der User mit dem Content interagieren muss oder soll.

  • Gute Ladezeiten: 100 ms
  • Optimierung benötigt bei: 300 ms
  • Generalsanierung bei: > 300 ms

3. Die visuelle Stabilität (Cumulative Layout Shift, oder CLS)

Hast du schon einmal auf einen URL geklickt, auf das vollständige Laden der Seite gewartet, nur um dann versehentlich auf ein Pop-up oder Element zu klicken, das du gar nicht besuchen wolltest? Google weiß, wie nervig Content sein kann, wenn Websitebetreiber sich nicht um die User kümmern. Darum wird die visuelle Stabilität von nun an ebenso zum Rankingindikator unter den Core Web Vitals.

Wie soll CLS genau funktionieren? Google setzt voraus, dass alle Elemente der Website gleichzeitig laden müssen, um keine Einbußen beim Ranking zu erhalten. Wenn Teile des Contents zu lange buffern, bedeutet das, dass User nicht dorthin gelangen, wo sie eigentlich wollen. Im schlimmsten Fall schließen Sie sogar die Seite wieder und entscheiden sich für einen Konkurrenten. Für Google ist dies ein eindeutiger Hinweis auf die Qualität und Relevanz des Contents.

CLS wird berechnet, indem die potenzielle Anzahl der Layoutverschiebungen und Designfehler ausgewertet werden. Je höher die Zahl, desto mehr Probleme traten beim Crawlen auf.

  • Gute Ladezeiten: 0,1
  • Optimierung benötigt bei: 0,25
  • Generalsanierung bei: > 0,25

3. Weitere Elemente, die Nutzererfahrungen beeinflussen

LCP, FID und CLS werden die Nutzererfahrung in den nächsten Monaten generalsanieren, während Google daran arbeitet, weitere Signale in den Prozess zu integrieren. Diese sollen zwar keine so große Rolle wie die Hauptfaktoren spielen, aber nicht missachtet werden. Google knöpft sich Mobilgeräte vor und verbessert hier die Suchmaschinenresultate für User, indem spezifisch Rücksicht auf die kleineren Bildschirme genommen wird. Diese Elemente werden von nun auch die größeren Rankingfaktoren beeinflussen:

  • Die Mobilkompatibilität: Websites müssen auf das Endgerät zugeschnitten werden. Können Inhalte aufgrund falscher Formate nicht dargestellt werden, gibt es einen Punktabzug.
  • Sicherheit im Browser: Schadsoftware regiert nach wie vor das Internet und lässt sich kaum kontrollieren. Crawler untersuchen in Zukunft, ob sich Trojaner und Viren auf einer Seite befinden und schließen diese im Notfall von den Ergebnissen aus.
  • HTTPS: Das Sicherheitsprotokoll und Verwendung von HTTP-sicheren Links zählen nun zu Indikationen der Webseitenkompatibilität. Wie du Canonicals verwendest, um User sicher durch das Netz zu führen, lernst du in unserem Artikel über das Umleiten von Links.
  • Keine Unterbrecherwerbung: Google will, dass User genau wissen, wo sie gelandet sind. Daher sollten Unternehmen auf die sogenannte Unterbrecherwerbung verzichten. Diese Pop-ups, die als Maske über einer Webseite angezeigt werden, sind nervig und stören den User laut einer Marktrecherche von Google. Sie werden ab jetzt härter bestraft.

4. Wie funktionieren die Core Web Vitals?

SEO versucht, den organischen Datenverkehr von Webseiten zu beeinflussen und somit die Sichtbarkeit des Inhalts zu verbessern. Via SEO können Unternehmen Suchmaschinen mitteilen, dass ihre Inhalte wichtig und relevant sind. Die Core Web Vitals übernehmen eine der Hauptfunktionen dieses Vorgangs und werten Inhalte aufgrund bestimmter Merkmale aus. Der im Prozess entstandene Wert von 1 ‒ 100 wird schließlich der Webseite zugewiesen und die Position in der Suche berechnet.

Damit unterscheiden sich diese neuen Features nicht von den bereits vorhandenen Signalen. Google hat bei der Erstellung des Systems verschiedene Datensätze zurate gezogen, da gerade die Nutzererfahrung zu oft missachtet worden war. So wurden Statistiken aus dem tatsächlichen Umfeld der Suchmaschine und ihrer Algorithmen sowie Laboruntersuchungen eingesetzt, um das neue System zu kreieren.

Expertentipp: 

Stelle sicher, dass die Ladezeit deiner Website im optimalen Bereich liegt. Achte dabei darauf, dass alle Inhalte möglichst zeitgleich laden. So nutzt du die Core Web Vitals zu deinem Vorteil und rankst noch besser.

 


5. Warum ist das Update im Juni 2021 so wichtig für die Nutzererfahrung?

SEO wird in zwei Bereiche unterteilt: Black Hat SEO (das „Böse“) und White Hat SEO („das Gute“). Black Hat SEO versucht Rankings zu manipulieren, damit bessere Sichtbarkeit beim User erreicht werden kann. Oftmals handelt es sich um Spam oder schädliche Webseiten, die bei Google nicht erscheinen sollten. Gerade hier greifen die Core Web Vitals der Suchmaschine unter die Arme und verbessern die Nutzererfahrung ungemein, indem Rankings schwieriger werden und sich hauptsächlich auf den User vor dem Bildschirm fokussieren.

Eine Webseite, die beispielsweise auf Pop-ups setzt und absichtlich lange Ladezeiten verwendet, um User zum Klicken bestimmter Abschnitte zu animieren, erleidet somit eine schnelle Bestrafung in den Suchresultaten. Das Ranking sinkt und der User profitiert von einer optimierten Erfahrung im Browser. Die Core Web Vitals helfen also eindeutig dabei, den Content auf Google zuzuschneiden.

6. Bedenken für Unternehmen bei Core Web Vitals

Für Unternehmen können die Änderungen problematisch werden, wenn ihre Seiten nicht auf dem neusten Stand sind. Google selbst gibt an, dass Updates bezüglich jedweder SEO-Änderungen nur alle sechs Monate durchgeführt werden, jedoch sind selbst diese Zeitfenster für Websites mit viel Content oftmals zu kurz. Idealerweise haben die Anpassungen für das neue Update bereits stattgefunden, aber sollte deine Webseite noch nicht aktualisiert worden sein, sind die neuesten Aktualisierungen auf jeden Fall Pflicht. Schlechte Core Web Vitals führen nun zu Einbußen beim Ranking.

Um die neusten Updates anzuwenden, können Unternehmen über Google Search Console unter Verbesserungen die neuen Core Web Vitals überprüfen. Mehr zum Thema Google Search Console erfährst du in unserem Guide über das nützliche Tool.

Google hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass Core Web Vitals zwar wichtig sind, allerdings können sie keinen schlechten Content in guten verwandeln. Beiträge müssen immer noch herausragend sein, damit sie von der Suchmaschine als hilfreich oder relevant eingestuft werden. Ab Juni 2021 sollen sich Unternehmen auf das breite Spektrum der Kriterien fokussieren und dabei den User niemals aus den Augen lassen. Schließlich ist eine tolle Webseite ohne den Datenverkehr zwischen Website und User nutzlos für den Websitebetreiber und Google.

7. SEO leicht gemacht

Hast du heute schon deine Daten via Google Console überprüft? Kleine Veränderungen können einen großen Unterschied bei der Leistung und Bewertung deines Contents haben. Mehr zum Thema SEO und Online-Marketing erfährst du in unserem Blog, um dich und dein Unternehmen auf die neuen Veränderungen von Google vorzubereiten.

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