Wer kennt es nicht? Auf ziemlich jeder Website, die wir besuchen, poppt das Fenster auf, in dem steht „Wir nutzen Cookies“ oder „Informationen zu Cookies – Ich stimme zu / Ich stimme nicht zu“. Dabei spielen die sogenannten Cookies eine sehr wichtige Rolle beim Onlinemarketing.
Du möchtest erfahren, was Cookies genau sind und welche Vorteile sie sowohl für Websitebetreiber als auch für die Nutzer haben? Dann ist dieser Artikel genau das richtige für dich. Hier erkläre ich dir die Aufgaben, Funktionen und Vorteile der verschiedenen Cookies und gehe auch auf den damit einhergehenden Datenschutz ein.

1. Was sind Cookies?
Cookies sind Browser spezifische Textdaten, welche auf den Rechnern der Nutzer zwischengespeichert werden. Damit kannst du als Anbieter und Websitebetreiber erkennen, wie lange ein Nutzer auf deiner Website war und welche Seiten er genau aufgerufen hat.
Außerdem erfährst du durch die Cookies, ob der Nutzer deine Website schon einmal besucht hat und er misst deren Besuchsdauer. Er ermittelt auch die Herkunft (z. B. Deutschland) und den Klick-Pfad des Nutzers. Auch das Gerät, über welches der Nutzer auf der Website gelandet ist, wird ermittelt. Cookies können auch die Eingaben, Präferenzen und Browsereinstellungen der Nutzer erkennen.
Dies ermöglicht es dir, auf den Nutzer angepasste Webangebote und Werbung zu schalten. Darüber hinaus kannst du so den Traffic deiner Website detailreicher analysieren.
Cookies identifizieren jedoch immer die Browser der Nutzer und nicht die Nutzer selbst. Diese können im Browser selbst darüber entscheiden, ob sie den Cookies zustimmen oder sie ablehnen.
2. Aufbau eines Cookies
Die Cookie Datei besteht immer aus einer Zeichenkombination, welche sich aus Ziffern und Buchstaben zusammensetzt. Diese Kombination ermöglicht es, dass dem Nutzer eine spezifische (anonyme) Identität zugewiesen wird und die Einstellungen im jeweiligen Browser gespeichert werden.
Der Aufbau der Cookies ist im Grunde immer gleich. Sie enthalten einen Namen und einen Textwert. Zudem weisen Cookies auch immer bestimmte Eigenschaften auf. Eine davon ist die Lebensdauer der Cookies. Diese gibt an, wie lange der jeweilige Cookie im Browser gespeichert werden soll. Üblicherweise beträgt dies etwa 30 bis 60 Tage.

3. Welche Arten von Cookies gibt es?
Bei der Verwendung von Cookies unterscheiden Webanbieter in verschiedene Arten, die auf spezielle Ziele ausgerichtet sind. Auch beim Setzen eines Cookies wird zwischen HTTP-Cookie und oder gescripteter Cookie unterschieden. HTTP-Cookies werden vom Server an den privaten Nutzer gesendet, während gescriptete Cookies beim Aufruf einer Seite generiert werden.
3.1 Notwendige Cookies
Für das Ausführen spezifischer Funktionen einer Webseite sind die notwendigen Cookies essenziell. Ein Beispiel notwendiger Cookies ist die Verwendung eines Warenkorbs in einem Onlineshop. Durch die notwendigen Cookies kann der Nutzer ein Produkt in seinen Warenkorb legen und den Browser schließen. Der Inhalt seines Warenkorbes wird dank der Cookies trotz des Schließens des Browserfensters nicht gelöscht.
3.2 Leistungs- oder Performance Cookies
Die sogenannten Leistungs- und Performance Cookies sind für das Sammeln der Informationen der Nutzer und ihres Verhaltens auf der jeweiligen Seite zuständig. Sie ermitteln, ob der Nutzer Fehlermeldungen erhält und analysieren, nach welchen Ereignissen diese auftreten. Darüber hinaus sammeln sie Informationen über die Ladezeit und das Verhalten der jeweiligen Website bei der Verwendung verschiedener Browser-Typen.
3.3 Funktionscookies
Diese Art der Cookies erhöht die Usability deiner Website. Sie speichern Formulardaten, Standorte und weitere Einstellungen. Dadurch kann dem Nutzer beim erneuten Aufrufen der Website alles wieder sofort so angezeigt werden, wie er es zuvor eingestellt hatte. Die Verwendung dieser Art der Cookies ist zwar sehr effizient, aber nicht zwingend notwendig.
3.4 Werbe-Cookies
Wie der Name bereits verrät, ist die Aufgabe dieser Art von Cookies, dem Nutzer auf seinen Suchverlauf abgestimmte Werbung einzublenden. Diese Cookies nutzen vor allem Onlineshops. Die Werbeanzeigen des besuchten Shops werden dem Nutzer immer wieder eingeblendet. Manchmal auch mit einer Verzögerung mehrerer Wochen nach dem Besuch der Website. Diese Werbetaktik wird von Onlinemarketing Experten „Re-Targeting“ bezeichnet.
3.5 Flashcookies / Supercookies und Evercookies
Flashcookies beziehungsweise Supercookies haben die Besonderheit, dass sie den Websitebetreiber ermöglichen, die Inhalte unabhängig vom Browser und auch ohne Verfallsdatum auf dem Zielrechner des Nutzers zu speichern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen HTTP Cookies können sie nicht nur vier KB an Material speichern, sondern etwa 100 KB. Sie können mit klassischen Cookies Interaktionen eingehen, indem sie diese aufbewahren und beim nächsten Besuch der betreffenden Webseite wiederherstellen. Dies ist sogar dann möglich, wenn der Nutzer sie explizit in seinem Browser gelöscht hatte. Eine solche Kombination wird in der Fachsprache als Evercookie bezeichnet. Evercookies zu löschen ist für die meisten Nutzer sehr schwierig, da der Evercookie sich in mindestens acht verschiedenen Orten gleichzeitig abspeichert.
Deshalb sind sie auf datenschutzrechtlicher Perspektive des Betreibers problematisch.

4. Vorteile von Cookies für deine Website
Neben den Aufgaben und Messungen wie die Besuchszeiten und deren Häufigkeiten, die die Cookies für dich erledigen, kannst du durch ihre Verwendung auch noch weitaus mehr Vorteile schöpfen. Durch die verschiedenen Cookies kannst du deine Website kundenfreundlicher gestalten und somit die Anzahl der Besucherabbrüche minimieren. Außerdem kannst du deine Produkte zielgruppengerecht vermarkten.
Durch diese Vorteile kannst du automatisch deinen organischen Traffic sowie dein organisches Ranking in den Suchmaschinenergebnissen wie Google erhöhen.
Zudem ermöglichen Cookies dir eine wichtige Einnahmequelle: nämlich Werbung. Werbung trägt zum Erhalt von Webseiten bei und ermöglichen den Nutzern somit eine weiterhin kostenfreie Nutzung der Websites. Die Cookies Werbung ist individuell auf den Nutzer zugeschnitten und wird beim Aufruf der Seite eingespielt.
Grundsätzlich gilt zwar, dass die jeweiligen Cookies nur von der Seite ausgelesen werden dürfen, aber Werbeagenturen zählen als “Drittanbieter” und haben somit auch eine Berechtigung auf den Zugriff der durch Cookies bereitgestellten Informationen.
Dabei solltest du jedoch den Datenschutz immer im Hinterkopf behalten.
5. Vorteile von Cookies für deine Nutzer
Durch die Verwendung von Cookies werden wichtige Vorgänge im Internet für den Nutzer vereinfacht. Darunter zählen unter anderem das Speichern von Benutzernamen und den jeweiligen Passwörtern beim Login und die Registrierung von Produkten, beispielsweise in Onlineshops. Zudem tragen Cookies zur Zwischenspeicherung von Benutzeraktionen und -eingaben bei, falls die Serververbindung abbrechen sollte und vereinfachen darüber hinaus die jeweils individuell gewünschten Spracheinstellungen der Website.
Das Praktische für den Nutzer ist, dass er die Cookies selbstverwalten kann. Jeder Nutzer kann die gewünschten Cookies speichern und einsehen und die von ihm unerwünschten Cookies kann er ganz einfach löschen oder blockieren. Diese Einstellungen kann man über den Google Chrome Browser durchführen.
Expertentipp:
Sind die Nutzer deiner Website zufrieden, dann kann das die Platzierung im Ranking optimieren.
6. Datenschutz
Eines der modernen juristischen Probleme ist der Datenmissbrauch im Internet. Auch im Hinblick auf Cookies. Wenn Cookies nicht ausreichend geschützt werden, sind sie anfällig für äußere Angriffe und persönliche Daten werden theoretisch einsehbar. Sind die Cookies ausreichend geschützt, kann das anonymisierte Besucherprofil, keiner bestimmten Person zugeordnet werden.
Seit der E-Privacy-Richtlinie der EU von 2009, bist du als Websitebetreiber dazu verpflichtet, vor der Nutzung von Cookies die Zustimmung deiner Nutzer einzuholen. Dabei musst du darauf achten, dass du deinen Nutzern eine klare und verständliche Information bezüglich der Cookies bereitstellst. Mit der DSGVO von 2018 wurden diese Regelungen sogar noch verschärft. Durch die Einhaltung des Datenschutzes beugst du einen Missbrauch vor.
Du solltest unbedingt auf die Einhaltung des Datenschutzes achten und die Cookies deiner Website ausreichend schützen.
7. Canvas Fingerprinting
Im Gegensatz zu dem Einsatz von Cookies auf Websites wird bei dem Einsatz von Canvas Fingerprinting, dem jeweiligen Gerät, Desktop oder Handy befohlen ein kleines Bild zu erstellen. Dieses Bild wird „Canvas“ genannt. In dieses werden die verschiedenen Daten und Konfigurationen des jeweiligen Geräts herangezogen. Dies beinhaltet unter anderem die Grafikkarte, die Software, den Browser, die Plug-Ins, Zeitzone, die Sprache und die Farbtiefe.
Nach dem Abspeichern des individuellen Canvas dienen diese als eine Identifikationskarte des jeweiligen Geräts. Da sich die Einstellungen der jeweiligen Geräte über die Zeit hinweg verändern, ist der Canvas Fingerprint im Gegensatz zu Cookies, je älter er wird fehleranfälliger.
Indem du Java-Script ausschaltest, kannst du das Canvas Fingerprinting blockieren. Dies ist jedoch nicht unbedingt sinnvoll, da dir dadurch viele Inhalte im Netz nicht mehr korrekt angezeigt werden können. Um korrekte Inhalte angezeigt zu bekommen und dennoch die Verwendung von Canvas Fingerprinting zu verhindern, bietet dir das Add-on Adblock Plus einen geeigneten Service.
Anstatt auf den Canvas Fingerprint zu vertrauen, solltest du für den Erfolg deiner Website besser auf die Verwendung von Cookies setzen.

8. Fazit
Cookies haben einen besonderen Stellenwert im Onlinemarketing. Sie bringen nicht nur den Nutzern der Websites besondere Vorteile, sondern sind vor allem für die Marketing Strategie der Websitebetreiber lukrativ.
Durch die richtige Verwendung von Cookies kannst du deiner Website zu einer höheren Nutzerzufriedenheit, einem höherem organischem Traffic, einem höheren organischen Ranking in den Suchergebnissen und damit zu mehr Erfolg verhelfen.
Bevor du Cookies in deine Website etabliert, solltest du dich vorab genauestens mit dem Datenschutz beschäftigen, um keinen Datenmissbrauch zu begehen. Um dies vorzubeugen, solltest du deine Cookies genügend sichern, um nicht nur dich und deine Website, sondern auch deine Nutzer zu schützen.