Im Social Media Marketing heißt es nicht „Der Weg ist das Ziel“, sondern vielmehr weist das Ziel den Weg. Ohne den roten Faden im Marketing können keine zielführenden Maßnahmen umgesetzt werden. Wenn sich die Maßnahmen gegenseitig unterstützen und dasselbe Ziel verfolgen, sind diese auf lange Sicht viel effektiver.
1. So setzt Du effektive Social Media Ziele für Dein Unternehmen
Für jeden Social Media Kanal sollte ein eigenes Marketingziel festgelegt werden. Da Jede Plattform unterschiedliche Möglichkeiten bietet und seine eigene Dynamik besitzt, eignen sich nicht alle Kanäle gleichermaßen für bestimmte Ziele. Die Verknüpfung von Kanal und Ziel sollte also nicht zufällig geschehen.
Insgesamt gibt es fünf Kriterien, die ein effektives Ziel stets erfüllen sollte. Ein Social Media Ziel muss spezifisch, mit Zahlenwerten messbar, erreichbar, relevant und terminierbar sein. Eine höhere Interaktionsrate zu steigern ist also kein effektives Ziel, da es weder messbar noch terminierbar ist. Die Interaktionsrate innerhalb der nächsten 6 Monate um 10% zu steigern, erfüllt hingegen alle Kriterien.
Um die volle Konzentration auf das gesetzte Ziel zu gewährleisten, ist es wichtig nicht auf zu vielen Baustellen gleichzeitig zu arbeiten. Pro Kanal solltest Du nicht mehr als 1 oder 2 relevante Ziele setzen. Hast Du ein Ziel erreicht, kannst Du einem neuen Ziel Deine volle Aufmerksamkeit schenken.

2. Die 10 wichtigsten Social Media Ziele für Unternehmen
Oft sind es dieselben Ziele, die ihren Weg in die Social Media Strategien der Unternehmen finden. Das liegt daran, dass der Weg zu finanziellem Erfolg immer denselben Prinzipien folgt. Damit Du weißt, welche Social Media Ziele besonders wichtig für Unternehmen sind, haben wir Dir hier eine Liste zusammengestellt:
Bekanntheit und Reichweite erhöhen
Ein Unternehmen, das niemand kennt, wird auch nichts verkaufen. Vor allem für neue Unternehmen und Startups ist deshalb der Ausbau der Reichweite wichtig. Das Unternehmen oder die Marke müssen in den Köpfen der Kunden präsent sein, wenn diese planen ein bestimmtes Produkt zu erwerben.
Wichtig dabei ist, sich nicht nur in der breiten Masse einen Namen zu machen, sondern primär bei der eigenen Zielgruppe Bekanntheit erlangen. Das geht besonders gut mir Werbeinhalten, die auf Impressionen von Nutzern ausgelegt ist. Google oder Facebook Ads bieten solche Werbemodelle an.
Doch auch organischer Content kann die Reichweite erhöhen. Mit einem reichlich bespielten Social Media Kanal oder einem Blog, auf den regelmäßig neue Inhalte hochgeladen werden, können viele Impressionen generieren.
Durch die Weiterverbreitung von hochwertigen und hochgradig unterhaltsamen Inhalten können sogar die Nutzer selbst für eine größere Reichweite eines Unternehmens sorgen. Die Eigendynamik und das Viralitätspotentialsind also auch relevante Faktoren beim Erklimmen neuer Reichweiten.

Neukundengewinnung
Die Gewinnung neuer Kunden über soziale Netzwerke hängt stark mit der Reichweite des Unternehmens zusammen. Nur mit dieser können neue Kunden von Deinem Unternehmen erfahren. Viel besser, als nur von einem Unternehmen zu erfahren, ist die Weiterempfehlung eines bestehenden Kunden.
Positive Kommentare der eigenen Kunden unter den Social Media Posts und den Werbekampagnen können Interessenten zu einem Kauf ermuntern. Doch auch Referenzen und Erfolgsgeschichten, die auf dem Social Media Kanal hochgeladen werden, können die Kaufentscheidung der Nutzer beeinflussen.
Kundenbindung erhöhen
Stammkunden zu halten ist häufig lukrativer als eine ständige Neukundengewinnung. Bei dem gigantischen Angebot in den Einkaufsstraßen und im Netz ist es jedoch nicht leicht, Kunden an ein bestimmtes Unternehmen zu binden. Die Fluktuation von Käufern ist häufig finanziellen Motiven geschuldet. Sie suchen das günstigste Angebot, das Unternehmen spielt dabei eine zweitrangige Rolle.
Für eine Kundenbindung ist es deshalb wichtig, dem Kunden mehr zu bieten als nur einen angemessenen Preis. Ein Mehrwert für Kunden besteht zum Beispiel in der Identifikation mit der Unternehmensvision. Setzt sich Dein Unternehmen beispielsweise für den Umweltschutz ein, werden gleichgesinnte Menschen, lieber bei Dir, als bei Deinen Mitbewerbern einkaufen.
Auch relevante Informationen bieten Kunden einen Mehrwert und können sie dazu anregen, ihre Produkte häufiger bei bestimmten Unternehmen zu erwerben. Ein Blog über Themen und News der Branche oder Videos über Tipps und Anleitungen der eigenen Produkte sind für eine erhöhte Kundenbindung denkbar.
Interaktionen zu fördern, ist ebenso ein Teil der Kundenbindung. Diese kann nur durch hochwertigen Content erreicht werden, der den Nerv der Zielgruppe trifft. Mit Belohnungen für regelmäßige Interaktionen können Kunden durch materielle Werte gebunden werden. Gleichzeitig erhöht die gute Interaktionsrate die Reichweite der jeweiligen Posts.
Zu guter Letzt spielt auch der Umgang mit den Kunden eine große Rolle bei der Kundenbindung. Besonders auf Social Media ist es als Unternehmen wichtig sich menschlich zu zeigen. Trete aktiv in Dialog mit Deiner Zielgruppe, höre ihnen zu und nimm ihre Wünsche und Kritik ernst. Wenn sich Kunden bei Deinem Unternehmen gut aufgehoben fühlen, werden sie sicher immer wieder kommen.

Image verbessern
In der Kundenkommunikation liegt der Schlüssel zu Deinem Unternehmens-Image. Tonalität, Content und der Umgang mit den interagierenden Nutzern bestimmen maßgeblich das Image eines Unternehmens auf Social Media, aber auch außerhalb der digitalen Welt.
Zeige den Nutzern die positiven Seiten Deines Unternehmens und zeige auch die Menschen hinter den Kulissen. Menschlichkeit schafft Vertrauen und ist deshalb ein wichtiges Gut bei der Verbesserung des eigenen Images.
Spendet Dein Unternehmen für wohltätige Zwecke oder setzt sich für Tierschutz, Frauenrechte oder Flüchtlingshilfe ein? Zögere nicht, sondern zeige Deiner Community das hinter dem Logo des Unternehmens Menschen arbeiten, die mehr erreichen möchten als nur einen größtmöglichen Umsatz.
Auf Social Media wird zudem ein eher lockerer Umgang miteinander gepflegt. Es bietet sich häufig an, den Kundenkontakt auf angemessene Weise an die Sprache und Bräuche der Plattform anzupassen. Denn auch zwischen Planung und Professionalität gibt es immer Platz für innovative und spaßige Kommunikation.
Leadgenerierung
Die Unternehmenswebsite beinhaltet oft relevante Inhalte für den Nutzer. Blogs, Produktinformationen und Referenzen bleiben den Social Media Nutzern vorerst verborgen. Um auch den hochwertigen Websitecontent zu sehen, muss der Nutzer durch einen Link auf die Unternehmenswebsite geführt werden.
Wenn der Content einen Mehrwert für die Zielgruppe des sozialen Netzwerks bietet, kann dieser direkt in die Chronik gepostet werden. Der Link schickt die Nutzer dann auf direktem Wege auf die angegebene Landingpage.
Expertentipp:
Nicht jede Plattform bietet die Möglichkeit Links in seine Posts zu integrieren. Bei Instagram kann lediglich ein Link im eigenen Profil („Link in der Bio“) gesetzt werden.
Einen weiteren Weg qualifizierte Leads zu generieren, bieten die Werbefunktionen vieler Plattformen. Für das Sammeln von Newsletter-Anmeldungen und Registrierungen für Goodies oder interessante Events gibt es auf Facebook, LinkedIn und Co. viele Möglichkeiten.
Umsatz steigern
Social Commerce heißt hier das Stichwort. Die Kombination aus der sozialen Präsenz der Unternehmen und einer unmittelbaren Kaufoption für die Nutzer ist der neue Marketing-Trend 2020. Kunden können hierbei den Artikel direkt dort Kaufen, wo sie ihn zuerst entdeckt haben – auf ihrer liebsten Unterhaltungsplattform.
Natürlich könntest Du einfach einen Link zu Deinem Shop in die Kanäle Deines Vertrauens posten, jedoch solltest Du vorsichtig mit dem direkten Werben im organischen Content bleiben. Baue zuerst eine feste Community auf, die Deinem Unternehmen vertraut. Hierfür sind die oben genannten Schritte für eine verbesserte Kundenbindung wichtig.
Die Produkte selbst verkaufen sich nur, wenn Deine Zielgruppe Dich in ihrem sozialen Netzwerk kennt und schätzt. Biete Deiner Community also unbedingt einen Mehrwert und zeige ihnen dann, wie Dein Produkt für sie zu einem Problemlöser und Lebensverbesserer wird.
Durch Influencer kann dieses Prinzip beschleunigt werden. Influencer haben bereits eine große Fanbase, die ihrem Internet-Star voll und ganz vertrauen. Durch eine Kooperation mit einem beigefügten Link kannst Du ebenfalls Deine Verkaufszahlen steigern.

Recruiting
Auch das Rekrutieren neuer Mitarbeiter kann ein Ziel Deiner Social Media Strategie sein. Besonders die jungen Nachwuchskräfte halten sich vermehrt auf den sozialen Plattformen auf. Durch gezielte Werbemaßnahmen oder Stellungsausschreibungen im organischen Content, kannst Du potenzielle neue Mitarbeiter erreichen.
LinkedIn und Xing sind aufgrund ihrer Nutzungsmöglichkeiten besonders beliebte und bewährte Plattformen für das Recruiting. Die Profile der Nutzer sind auf die Präsentation der eignen beruflichen Fähigkeiten ausgelegt und eine integrierte Stellenbörse gibt es ebenfalls. Doch auch auf anderen Plattformen kann die Gewinnung von neuen Azubis und Fachkräften gelingen.
Kundenzufriedenheit steigern und Support bieten
Durch die integrierten Messaging-Dienste der sozialen Medien sind Fragen, Kritik und Lob schnell mitgeteilt. Besitzt Dein Unternehmen bereits Kanal für Kundensupport, eignet sich Social Media perfekt als Ergänzung. Doch auch als alleinige Sammelstelle für Kundenfragen aller Art kann der eigene Social Media Kanal dienen.
Egal für was sich Dein Unternehmen entscheidet, die Kundenzufriedenheit muss dabei an erster Stelle stehen. Schnelle, höfliche und professionelle Antworten werden von den Nutzern gewünscht und erwartet. Die Echtzeit-Kommunikation bietet für den Kundensupport den Vorteil der Kundennähe. Jedem Kunden zeitnah zu Antworten kann jedoch schnell zum Problem werden.
Expertentipp:
Der Facebook Messenger bietet inzwischen die Möglichkeit einen Chatbot einzusetzen. Eine persönliche Betreuung wird von den meisten Usern jedoch vorgezogen. Nutze diese Möglichkeit also nur, wenn die Kundenanfragen per Hand nicht mehr schnell genug zu bewältigen sind.
Produktoptimierung
Der Kontakt mit dem Kunden kommt auch an anderer Stelle zum Tragen: Bei der Optimierung der Produkte und Leistungen. Wer könnte einem Unternehmen bessere Tipps und Anstöße zur Optimierung geben als die Verbraucher selbst? Dank der vielen Kontaktmöglichkeiten der sozialen Medien ist es kinderleicht Meinungen, Kritik und Vorschläge an ein Unternehmen weiterzuleiten.
Kunde und Konkurrenz im Blick behalten
Für ein schnelles Stimmungsbild sind Umfragen auf Social Media perfekt. Meinungen und Wünsche der Kunden können dadurch gefiltert werden. Nach dem Strawpoll-Prinzip können diese Umfragen helfen Kunden in kleine Entscheidungen einzubinden oder ihre Meinung zu Produktvarianten u äußern. Repräsentativ sind solche Umfragen jedoch nicht.
Doch auch ohne Umfragen kann ein Unternehmen viel über ihre Zielgruppe auf Social Media lernen. Die Reaktionen der Nutzer auf Deine Posts und Kampagnen, sowie ihre weiteren Aktivitäten kann Dir viel über die aktuellen Interessen und Trends Deiner Kunden verraten.
Zu guter Letzt kann durch Social Media die Konkurrenz beobachtet werden. Mit welchen Strategien sprechen diese ihre Kunden an und wie erfolgreich haben sie ihre Social Media Strategie umgesetzt? Du kannst von ihnen lernen oder ihre Probleme zu Deinem Vorteil nutzen, indem Du den Nutzern gezielt das bietest, was die Konkurrenz ihnen nicht bieten kann.